Die Dominikanische Republik entwickelt sich laufend fort, was leider auch bedeutet: manche guten Unternehmen und Einrichtungen konnten nicht folgen, mussten weichen, passen nicht in die Zeit – oder waren schlicht Fehlplanungen. Wir haben hier einmal 10 alte Wahrzeichen gelistet, die heute kaum noch jemand kennt, Erinnerungen.
Der Quisqueya Park
Es war ein Unterhaltungspark mit vielen Attraktionen, inmitten des Nationalen Distriktes von Santo Domingo. Die Anlage lag zwischen Alma Mater und Bolivar, dort wo heute das Nationale Musik-Konservatorium steht. Der Park startete in en 80er Jahren und existierte bis 1992. Hier gab es Autoscooter, ein Super8 Kino, den magischen Teppich und das Horror-Haus, nicht zu vergessen den mechanischen Stier und andere Freizeitpark-Attraktionen. Es fehlte jedoch die Nachhaltigkeit, es gab keine Neuerungen und als ein Kind tödlich verunglückte bei einem der Fahrgeschäfte, da ließ das Interesse noch mehr nach. 1992 kam das Ende für den Quisqueya Park.
Tropi Burger
Burger gehören zu den beliebtesten Fast Food Gerichten und Tropi Burger war eine der ersten Fast Food Installationen im Land. Das erste Lokal befand sich an der Av. 27 de Febrero / Ecke Tiradentes (heute gibt es hier eine Autoagentur). Der Erfolg führte zur Expansion, die Filiale in der Av. Winston Churchill. errichtete man schnell, heute ist hier die US-Kette Burger King etabliert. Tropi Burger hatte Werbung an die man sich noch heute erinnert. Der heutige Bürgermeister Roberto Salcedo aagte damals: „es ist gut und nahrhaft bei Tropi Burger zu essen, hier feiere ich meinen Geburtstag“. Der beste Werbespruch aber war: Bei Tropi Burger ist immer Sonntag, hier gibt es immer Freude und Geschmack, bei Tropi Burger gibt es jeden Tag den Geschmack von Sonntag! Offensichtlich hat man sein Geld gemacht und konnte guten Angeboten nicht widerstehen…
Arcadas
Nach dem Unterhaltungspark Quisqueya gab es einen zweiten, der wurde errichtet in der Av. Churchill und existierte 11 Jahre. Dann jedoch musste der Park weichen. Eine Top-City-Lage für einen Unterhaltungs- und Erholungspark? Das passt nicht in die Neuzeit, heute steht hier das moderne Shopping-Center Blue Mall.
Der Boulevard ist ein Glanzstück der Fehlplanung und heute ein Schandmal in der Innenstadt von Santo Domingo. Erst 1999 hat man diesen kleinen Boulevard eingeweiht. Er steht mitten in der Av. 27 de Febrero, zwischen der Av. Abraham Lincoln und Av. Winston Churchill. Eine wunderschöne Turmuhr ist schon von weither sichtbar, oberhalb eines Tunnels sollte eine kleine Flaniermeile entstehen. Grünanlage und Parkbänke die zum Verweilen einladen, der „Paseo“ wurde auch von vielen Künstlern genutzt die hier ihre Vorführungen gaben. Es gab sogar Events und große beleuchtete Bildschirme, Musikaufführungen. Unterhalb der Uhr war sogar eine große Lasermaschine installiert die ihre Strahlen in den Nachthimmel projizierte. Kleine Kioske boten an was man brauchte um sich gemütlich am Boulevard niederzulassen. Es gab Getränke und Speisen, Zeitungen u.v.a.m., man dachte sogar an die Sicherheit der Besucher und stellte Polizeiagenten ab die behilflich waren damit Besucher den Boulevard betreten oder verlassen konnten, lag er doch inmitten der Hauptverkehrsader von Santo Domingo.
Dieses schmucke Kleinod existierte aber nur kurze Zeit. Schnell stellte man fest dass der Platz denkbar ungeeignet ist, denn es gab für die Besucher keine Parkplätze. Auch die Verwaltung der Anlage war nicht geregelt und schnell blieben die Besucher aus, der Boulevar verkam. Vagabunden zerstörten die Bildschirme und zerschlugen die Fenster der Kioske und wie so oft bei Werken der Regierung: es gab keine Wiederherstellung, keine Reparatur, keine Kontrolle. Erbaut und verfallen.
Posada Cibaeña
Nur noch wenige erinnern sich an die Posada Cibaeña, ein Rastplatz an der Autopista Duarte, welche Santiago mit Santo Domingo verbindet. Noch lange vor der Plaza Jacaranda hatte dieser Rastplatz seinen Höhepunkt, er befand sich zwischen den Autobahnabfahrten von Bonao und der Parkplatz war immer voller Busse und PKW. Heute stehen hier nur noch die Ruinen des einst so beliebten Platzes der 1997 seine Türen für immer schloss.
Es war ein beliebtes Lichtspieltheater in Santo Domingo, ebenfalls in der Av. 27 de Febrero. Freude hatte man am Komfort des Kinos und besonders luxuriös war Saal C mit seiner sehr breiten Leinwand. Nach der Filmvorstellung verbrachte man noch den Abend „in Familie“, besuchte den Burger King. 1999 wurde das alte Kino geschlossen.
Herminia und Felix Cache
Ein Bordell! Man mag es kaum glauben, aber diese Geschäfte widmeten sich der Prostitution. In Villas Agricolas hört man noch heute historische Geschichten, manche ranken sich um bekannte Politiker, welche hier ebenfalls die Bordelle besuchten, welche nebeneinander lagen. Was für ein Segen! Die Verwalter entdeckten Gott, Jesus zog in ihre Herzen ein und das lasterhafte Treiben fand ein Ende.
Ambis
Etwas außerhalb der Stadt Santiago de los Caballeros befand sich die Diskothek Ambis. Die zahlreichen Besucher kamen gerne, traten hier doch die Stars der Musikszene auf, die besten Merengueros und Bachateros gaben sich die Klinke in die Hand. Auch hier kann man nur sagen: es war einmal…
Asturias
Es war das Einkaufsparadies in der „guten alten Zeit“. Schon damals gab es hier gläserne Aufzüge und man konnte teils auf die Stadt Santo Domingo blicken. Das Asturias hatte drei Etagen, jede hatte seine speziellen Abteilungen. Das Super Astorias machte ebenfalls zu, 1990 öffnete hier Conforama, ein Möbelgeschäft und Teil von Asturias. Heute ist auch Conforama Vergangenheit. Hier noch ein altes Werbevideo: https://www.youtube.com/watch?v=4AKPDXSJoh0
Columbus Aqua Park (siehe Titelfoto)
Vor den Toren von Sosua stand der einst größte Aqua Park der Karibik. Eröffnet wurde er 1997 und es gab Attraktionen für Jung und Alt. Pools und mehrere Wasserrutschen (eine dieser Speed-Rutschen soll einen sogar bis auf 75 km/h beschleunigt haben) sorgten für Unterhaltung, es gab sogar Liveauftritte von bekannten Musikern. Dem schwindenden Tourismus (mehr als 20 Hotels in der Umgebung von Sosua wurden geschlossen) wirkten die Betreiber entgegen mit Werbeaktionen im Land. Mit Bussen brachte man die Einheimischen selbst aus Santo Domingo bis nach Sosua. Die Konkurrenz war jedoch groß und 2011 besiegelte ein Feuer die Existenz vom Columbus Aqua Park, die Flammen vernichteten große Teile der Wasserrutschen. Ein Wiederaufbau erschien nicht mehr rentabel.