Sosua.- Die Polizei der Dominikanischen Republik genießt keinen guten Ruf. Dabei spielt es keine Rolle ob es um Einheiten der Drogenkontrollbehörde (DNCD) geht, oder die Nationalpolizei (PN), Verkehrspolizei (AMET) oder gar die Tourismuspolizei (CESTUR, ehemals POLITUR). Nicht selten sind Polizeiagenten in Raub und Überfall verwickelt, in Amtsmissbrauch, Korruption und andere Verbrechen. Amnesty International beklagt Jahr für Jahr in seinen Berichten die Verletzungen von Menschenrechten und Amtsmissbrauch.
Um Letzteres geht es im Falle der Polizei in Sosua. Bereits drei Fälle sind in dieser Woche bekannt geworden wo Agenten der CESTUR Frauen, teilweise sehr heftig, geschlagen haben. Der aktuelle Fall bezieht sich auf die 31jährige Johanna Gutierrez Abreu, eine Privatangestellte die in einer Lottobude (Banca Los Dichosos) arbeitet und eine unbescholtene Bürgerin ist.
Gutierrez Abreu hatte sich Sorgen gemacht um ihre Freundin Nicole. Diese war am Vortag aus dem Haus gegangen um sich Medikamente zu besorgen welche sie nach einer chirurgischen Behandlung benötigte. Die Freundin war von der Polizei ergriffen worden, brutal geschlagen und anschließend inhaftiert worden bis zum nächsten Tag. Die Freundin sorgte sich und wies die Polizei-Agenten darauf hin dass Nicole dringend die Medikamente einnehmen müsse. Das war offensichtlich zu viel für die Polizisten die darauf hin auch sehr rüde mit Johanna umgingen.
Diese Frau arbeitet seit Jahren in der Banca und ist als anständige Person bekannt. Ein Punkt der erwähnt sein sollte, denn die „Pedro Clisante“ ist auch bekannt unter dem Namen „Petro Clitoris“, es ist die Meile auf der abends zahlreiche Prostituierte flanieren bzw. sich in den anliegenden Bars schützend aufhalten. Schließlich ist es eine der Aufgaben der CESTUR die Prostitution zu unterbinden. Wer auf der Straße ergriffen wird muss mit Inhaftierung rechnen.
Es geht aber auf jeden Fall zu weit wenn normale Bürgerinnen von der Polizei nicht nur ergriffen, sondern auch geschlagen werden. Im Falle Gutierrez Abreu hat der Arzt mehrfache Prellungen und Blutergüsse bescheinigt die sich am Körper der Frau befanden, Folgen der physischen Misshandlung durch Polizisten.
Fälle wie diese sind nicht neu und man muss sich fragen welchen Schutz ein Bürger hat. Ein unbescholtener Bürger, in diesem Falle Frauen, welche ihr Haus verlassen um zur Arbeit zu gehen, die verheiratet sind und sich nicht auf Straßen herumtreiben um Männer aufzureißen. Es ist auch kein Musterbeispiel für Sosua, sondern kommt auch in anderen Ortschaften der Dominikanischen Republik vor.