Die Hurrikan-Saison ist in der Karibik sehr gefürchtet und dauert an vom 1. Juni bis zum 30. November. In diesem Jahr wird uns wohl kein Hurrikan mehr treffen, zumindest ist auf Satellitenbildern kein Tief mehr in Sicht was noch auf Orkanstärke heranwachsen kann. Die Dominikanische Republik, Teil der Insel Hispaniola, hatte auch in diesem Jahr Glück. Hurrikan Matthew zeigte zwar Auswirkungen im Nord- und Südwesten des Landes, traf aber mit seinem Auge das Nachbarland Haiti und die Nachbarinsel Kuba.
Seit den Wetteraufzeichnungen im Jahr 1873 gab es insgesamt 75 Wetterphänomene (Tropenstürme und Orkane) die auf die Dominikanische Republik trafen, berechnet bis zum Jahr 2013. Das macht im Durchschnitt einen Tropensturm / Hurrikan alle 1,86 Jahre. Doch leider, man kann es mathematisch nicht berechnen, die Stürme und Orkane sind manchmal sehr launisch und weichen wenige Stunden vorher von vorher berechneten Routen ab.
Die folgenden Daten stammen von den Aufzeichnungen des Meteorologischen Büros der Dominikanischen Republik (ONAMET). Unter den 75 Wetterkatastrophen welche das Land trafen, waren insgesamt 10 Orkane der Kategorie 2 – 5, die Stäken unterteilt man nach der Saffir-Simpson Hurrikan Skala.
Ein Tropensturm erreicht Windgeschwindigkeiten bis zu 62 km/h, danach spricht man von einem Hurrikan. Diese unterteilen sich in die Kategorien 1 -5, entsprechend 63 – 118 km/h (Kat. 1), 119 – 153 km/h (Kat. 2), 154 – 177 km/h (Kat. 3), 178 – 208 km/h (Kat. 4) und 209 – 251 km/h (Kat. 5).
Die schlimmsten Orkane gab es 1930 in Santo Domingo, Hurrikan Zenon hatte Windgeschwindigkeiten zwischen 210 – 248 km/h, es kamen mehr als 4.000 Menschen ums Leben, über 20.000 Personen wurden verletzt. Im Jahr 1966 zerstörte Hurrikan Inez das Dorf Oviedo (Halbinsel Barahona) völlig, Ines erreichte Windgeschwindigkeiten bis zu 240 km/h. Der Schaden betrug damals 12 Millionen RD$, es kamen mehr als 100 Menschen ums Leben, über 800 Häuser wurden dem Erdboden gleich gemacht. Später, in Haiti, kamen durch Hurrikan Inez mehr als 1.000 Menschen ums Leben, über 80.000 Menschen waren obdachlos.
Hurrikan Beulah ist ebenfalls bei vielen Bewohnern noch in Erinnerung. 1967 traf der Orkan mit Windgeschwindigkeiten bis zu 225 km/h auf Hispaniola. Dann folgte Hurrikan David, ein Kat. 5 Orkan, er erreichte 249 km/h und kam 1979 als bisher verheerendster Zyklon zu uns. In der südlichen Region des Landes gab es unzähligen Materialschäden, Hochwasser und mehr als 2.000 Menschen verloren ihr Leben. Nur kurz darauf folgte im gleichen Jahr Tropensturm Frederic. Seine starken Regenfälle fluteten erneut den Süden der Dominikanischen Republik er blies mit einer Kraft bis zu 100 km/h.
1987 kam dann Hurrikan Emily, auch dieser Hurrikan hatte die Kategorie 4 und verursachte enorme Schäden an der Südküste. 1998 kam Hurrikan Georges, ebenfalls ein Orkan der Kategorie 4. Dieser Orkan traf insgesamt direkt auf 7 Länder, insgesamt starben 608 Menschen, die meisten Opfer gab es auf der Insel Hispaniola.
Hurrikan Ivan, Kategorie 5 Orkan, ist einer der bisher 10 stärksten Orkane in der Historie der Karibik, er zog im Jahr 2004 über das Karibische Meer. Er traf zwar nicht direkt auf die Insel Hispaniola, doch gab es massive Schäden aufgrund der starken Niederschläge. Ähnlich war es bei Hurrikan Felix im Jahr 2007. Der Hurrikan ist einer der 5 stärksten Orkane bisher gewesen, in Böen erreichte er Windgeschwindigkeiten bis 270 km/h, auch er zog südlich an der Insel Hispaniola vorbei, aber auch seine Wolkenfelder fluteten den Süden und Südwesten der Dominikanischen Republik.
Die Tropenstürme Noel (2007) und TS Olga, welche 2 Wochen nach dem offiziellen Ende der Hurrikansaison auf die Dominikanische Republik traf, richteten Millionen-Schäden an, hunderte Menschen kamen ums Leben. Bei Noel waren es mehr als 100 Opfer, bei TS Olga gibt es unterschiedlichste Angaben. Dies liegt auch daran, weil einige der Toten (und Schäden) nur indirekt mit dem Tropensturm zu tun hatten. Bedingt schon durch vorherige Regenfälle und TS Noel war die Talsperre Tavera bis zum Maximalstand gefüllt. Zu spät erkannte man die Gefahr des TS Olga, öffnete die Schleusen und verursachte so ein extremes Hochwasser bei dem viele Menschen in Santiago starben. Über 6.000 Häuser und Wohnungen wurden durch die Blitzflut am Flussufer hinweggerissen oder geflutet. (https://www.youtube.com/watch?v=jBJuAabfTL0_