Dominikanische Republik: Justiz ordnet Beschlagnahmungen bei Lifestyle an, zerstört Beachclubs

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Puerto Plata.- Am Freitag Mittag rückte die Polizei vor und drang in das Anwesen von Lifestyle Holidays in Puerto Plata ein. Ziel war die Räumung und Zerstörung zweier Beachclubs (Serenity Beach und Deja View).

Die Gerichtsanordnung zum Embargo kam von Staatsanwältin Dra. Vielka Calderon. Mitglieder der Nationalen Polizei rückten in der Ferienresort ein, entfernten das Mobiliar der beiden Beachclubs. Ob sonstige Bebauungen zerstört wurden ist nicht offiziell bekannt gegeben worden, überhaupt vermisst man eine öffentliche Stellungnahme des Ministeriums für Öffentlichkeit oder der Gerichtsbarkeit von Puerto Plata. 

Die Anwältin Paola Gonzalez, welche die Gruppe Lifestyle vertritt, beurteilt die Räumung als einen Zusammenstoß der Justiz mit einem der wichtigsten Investoren im Tourismussektor in der Provinz Puerto Plata. Nach ihren Angaben drangen die Polizisten nicht nur in den Resort ein, sie verursachten auch Schäden. 

Die beiden Strandbars befinden sich auf einem gebiet, welche als „Peninsula de Cofresi“ (Halbinsel von Cofresi) bekannt ist. Die Aktion der Polizei bezeichnet man als illegal. Ein Versuch, die Polizei von ihren Aktivitäten abzuhalten wurde abgelehnt, der leitende Polizist gab an, dass die Anordnung der Räumung nur von der Staatsanwältin Calderon aufgehoben werden könne. 

Während die Justizbehörden keine Stellungnahme abgab, berichtet die Gruppe Lifestyle von der Zerstörung der Einrichtungen, welche für die Gäste des Hotelunternehmens errichtet wurden. Man spricht von einer juristischen Lügengeschichte, es sei bei der Aktion nur darum gegangen, dem Unternehmen einen Schaden zuzufügen und das Ansehen zu schädigen. Angezettelt könnte diese Aktion ein anderes Unternehmen haben (Grupo Esmiralda S.R.L.). Seit Jahren gibt es Streit vor Gericht zwischen den Unternehmen Lifestyle und Esmiralda. Imageschaden hat Lifestyle schon zuvor erlitten, es gab diverse Aktionen in der Presse. Es geht um Grundstückstitel und ausstehende Zahlungen, die man von Lifestyle einfordert. 

Vize Tourismusminister Julio Almonte wurde von der Polizeiaktion informiert und versuchte ebenfalls einzugreifen. Er konnte die Räumung und Zerstörung nicht stoppen, auch er wurde verwiesen an die Staatsanwältin Vielka Calderon.

Aktuell befanden sich zu diesem Zeitpunkt rund 2.500 Touristen im Lifestyle Komplex. 

Anmerkung der Redaktion: Zweifelhafte Polizei und Militäreinsätze gegen Hotels kennt man bereits in einem anderen Zusammenhang aus Punta Cana. Hier gab es vor wenigen Jahren mehrere Beschlagnahmungen, weit über ein Jahr wurden verschiedene Hotelketten und Hoteliers Opfer von korrupten Staatsanwälten, Gerichtsvollzieher und Richtern. In diesem Zusammenhang ist die „juristische Sicherheit“, die von der Regierung den Investoren zugesichert wird, wohl eher eine leere Phrase. Wir werden weiter berichten wenn neue Informationen vorliegen. Mit solchen Aktionen schadet man nicht nur einem Hotel oder Unternehmen, es leidet das Image des Landes, denn Touristen werden immer sehr eingeschüchtert, wenn schwer bewaffnete Polizei und das Militär in Hotels einrückt. In diesem Fall besonders tragisch, denn die beiden Strandclubs waren exklusiv nur für „Mitglieder“ vorbehalten, gehören zum Timeshare Bereich von Lifestyle. Das heißt, die Urlauber sind auch Investoren, haben viel Geld bezahlt um sich die Mitgliedschaft mit zahlreichen Vorzügen sichern zu können. 

Quelle: Puerto Plata Digital und El Dinero

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