Dominikanische Republik: Der Pilon – Wichtiges Küchenutensil und beliebtes Souvenir

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Touristen finden den „Pilon“ schön, kaufen ihn oft als Souvenir und Deko für die heimische Küche, seinen wahren Einsatz zeigt der Pilon / Mortero allerdings überall dort, wo noch zünftig gekocht wird, Speisen frisch zubereitet werden. Einsätze haben die Mörser auch auf Kaffee – Fincas, bei der Herstellung von Casabe (getrocknete Yucca-Fladen) und vielen anderen dominikanischen Gerichten. Gerne verwendet man den Pilon auch als Geschirr, beim klassischen Mofongo z.B.. 

In dominikanischen Küchen darf ein Mörser nicht fehlen. Eine konkav geschliffene Schale und ein Stößel dienen meist dazu, Gewürze zu zerkleinern, zu mahlen. Ob Pfeffer, Kräuter oder Knoblauch, das Utensil ist vielfältig und kann immer eingesetzt werden. Es gibt solche Geräte weltweit, meist aus Stein, Keramik, Glas oder Marmor hergestellt. In der Dominikanischen Republik werden sie aus Holz hergestellt, traditionell aus Guayacán und Bayahonda. 

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Die Produktionsstätte des Pilon befindet sich an der Hauptstraße zwischen Azua und Bani. Wenn man aus Bani kommt, erreicht man irgendwann den PLAZA PILON, direkt hinter einer Brücke auf der linken Seite. Ein Stopp ist ein Muss, denn hier gibt es viel Kunsthandwerk aus Holz zu kaufen. Bierkühler aus Bambus und Holz, Schachteln und Schatullen, Nudelhölzer und vor allem die Mörser, den Pilon. Er wird hier in Mengen hergestellt, für den nationalen Markt und den Export. 

Es gibt sie in allen Größen, von wenigen Zentimetern bis zu einer Höhe von mehr als einem Meter. Man sollte mal versuchen, einen der großen Mörser anzuheben! Das Holz ist sehr schwer und schon ein Pilon mit einer Höhe von 70 Zentimetern ist nur schwer zu heben. Die riesigen Mörser kann man unmöglich allein heben, da benötigt man schon 2-3 kräftige Männer. 

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An diesem Ort, dem Plaza Pilon, findet man Dutzende von Verkaufsständen, sie ziehen sich über einige hundert Meter hin und wer sich ein Andenken kaufen möchte, der kann hier gut handeln. Neben dem Verkauf findet hier auch unweit die Produktion der Mörser statt, Mit Sägen und Drechselbänken rückt man dem Rohstoff Holz zu Leibe. Zuerst werden die Wurzeln und Stämme gereinigt, von der Rinde befreit. Aus dicken Ästen werden später die Stößel gefertigt. 

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Wenn die Stücke auf Länge geschnitten wurden, wird mit der Aushöhlung am oberen Ende begonnen, danach wird von außen die Form gedrechselt, Verzierungen angebracht. Danach folgt das Schleifen und zum Schluß wird das Holz noch mit einem Lack behandelt. Ein guter Handwerker kann einen Pilon (normale Haushaltsgröße) in weniger als 30 Minuten herstellen. 

Fotos: Marvin del Cid

 

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