Santo Domingo.- Bereits zum zweiten Mal kamen die Abgeordneten im Nationalen Kongress nicht dem Wunsch des Regierungspräsidenten Danilo Medina nach. Dieser hatte am vergangenen Freitag darum gebeten, den Notstand-Status der Dominikanischen Republik für weitere 25 Tage, ab dem 1. Mai, zu verlängern. In einer Sitzung mit den Senatoren am Sonntag konnte das Staatsoberhaupt diese noch von seinem Wunsch überzeugen, doch im Abgeordnetenhaus sitzen viele Funktionäre aus Oppositionsparteien.
So wurde erneut eine Verlängerung über 25 Tage abgelehnt, man genehmigt eine Erweiterung des Notstandes nur bis zum 17. Mai, also um weitere 17 Tage. Der Vorschlag, den Notstand nur um 17 Tage zu erweitern kam von Alfredo Pacheco, Sprecher der Revolutionären Modernen Partei (PRM). Der gleichen Meinung ist Henry Meran, Sprecher der Abgeordneten von der FP (Fuerza del Pueblo, hier ist der Ex-Präsident Leonel Fernandez aktueller Präsidentschaftskandidat).
Der Antrag von Danilo Medina wurde vom Senat bewilligt und nun von den Abgeordneten abgelehnt. Der Vorschlag, den Notstand um 17 Tage zu erweitern, ging zurück an den Senat. Dieser wird dann am Mittwoch um 11 Uhr den Vorschlag der Abgeordneten akzeptieren, dann geht das Gesuch des Präsidenten wieder ans Abgeordnetenhaus wo man dann die gekürzte Verlängerung genehmigen wird. Während Medina sich auf die Meinung nationaler und internationaler Fachleute beruft, die eine frühzeitige Aufhebung der Maßnahmen wie „social distancing“, Mundschutz und Ausgehverbote für kontraproduktiv halten, haben die Abgeordneten das Gesuch abgelehnt, aus ihrer Sicht gab es keine Gründe für eine fast 4wöchige Verlängerung, da man keine effektiven Maßnahmen erkenne, die einer Verbreitung des Coronavirus entgegenwirken.