Dominikanische Republik: Urlaub im Occidental Grand, Bavaro – Bewertung

 

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Ja, auch ein Resident macht mal Urlaub. Ok, es war ein wenig mit Arbeit verbunden, Informationen für weitere Reportagen sammeln. Nichts tun ware auch zu langweilig. Es war ja oft genug zu lesen über die Piraten im Osten der Dominikanischen Republik. Ausgerechnet Deutsche müssen sich wieder mit illegalen Tätigkeiten in den Vordergrund schieben. Es standen aber auch andere Dinge auf meiner Agenda. Verschiedene Orte besuchen, Strände… Wenn man aber schon in Punta Cana ist, dann doch bitte auch gleich das volle Programm: Wie ein richtiger Tourist dann auch mit AI, gepampert werden 24 Stunden am Tag, man gönnt sich ja sonst nichts.

Vor Ort hatte ich dann noch das Glück einer fachmännischen Betreuung. Wer seit vielen Jahren in Bavaro lebt, der kennt sich aus, Ich selbst wohnte im Jahr 2000 mal dort, doch von dem was ich kannte war kaum noch etwas zu sehen.

Damals arbeitete ich im Hotel Flamenco, heute heißt es Occidental Grand. Da ich wegen meiner Vorlieben für Speis und Trank inselweit bekannt (und gefürchtet) bin, wurde mir dieses Hotel ans Herz gelegt. Gebucht habe ich dann über

http://www.puntacana.pro/index.php/occidential-grand-punta-cana.html (Nur Hotel, eigene Anreise)

Mit Abstand war es hier viel günstiger als über Booking.com, Hotel.com und viele andere Suchmaschinen. Dort lag das günstigste Angebot bei 133 USD pro Nacht, bis zu 175 USD. Ich zahlte 61 Euro pro Übernachtung, Schnäppchenpreis. Positiv auch, dass ich als Einzelperson keinen Zuschlag zahlen musste für die Einzelzimmerbelegung. Im Gegenteil, es gab ein sehr geräumiges Deluxe Zimmer mit 46qm. So war dann auch alles vorhanden, ob TV, Radiowecker, gemütliche Sitzecke und Terrasse. Als Zimmerwunsch hatte ich bei der Buchung Erdgeschoss angegeben, was auch prompt berücksichtigt wurde. Wer aus Europa mit Flug buchen möchte, der bekommt hier die besten Angebote:

http://www.puntacana.pro/index.php/occidential-grand-punta-cana-pauschalreise.html

Ein kleines Zwischenkapitel: Bei Betrachtung einiger Bewertungen fand ich eine sehr schlechte, sie zeigt deutlich dass der ERSTE und der LETZTE Eindruck immer entscheidend sind bei Urlaubern. Der Gast hatte sich beschwert dass an der Lobby bei der Ankunft keine Kofferträger vorhanden waren und er sein Gepäck selber „schleppen“ musste. Ärgerlich ist so etwas, aber wenn man vor Ort die Situation einmal neutral betrachtet, dann sieht man wieder: genervte Touristen sollten keine Bewertungen schreiben, ihnen fehlt die Objektivität.

Ich kam schon um 12 Uhr an, Check In ist aber erst um 15 Uhr. Mein Vorteil: ich kam allein, war nicht in einer großen Gruppe. Da sind die Kofferträger zur Auswahl vorhanden, in Stoßzeiten aber klar überfordert. Ein Hotelmanager kann nicht 20 Kofferträger einstellen, nur weil 2-3x am Tag ein Bus voller Touristen vorfährt. Warum nicht gemütlich an der Lobby Bar etwas trinken und warten?

Mein Gepäck kam in einen Lagerraum und ich bekam mein Identifikationsband. So konnte ich mich schon im Hotel umsehen, im Restaurant auch schon essen und an den zahlreichen Bars etwas trinken.

Hier viel mir dann gleich auf, was „Punta Cana“ ausmacht (Punta Cana gilt oft als Sammelbegriff für den gesamten Osten, dies ist aber falsch und kann für Enttäuschungen sorgen – dazu in einem anderen Bericht ausführlicher). Egal wo mir das Hotelpersonal begegnete, man war ausgesprochen freundlich. Wenn man immer wieder liest, Touristen sind von dem Lächeln der Dominikaner so angetan, von seiner Freundlichkeit, hier konnte ich mich davon selbst überzeugen.

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Als die Zeit gekommen war, bekam ich mein Gepäck problemlos ins Zimmer geliefert. Es roch etwas „muffig“, doch an den Geruch gewöhnt man sich. Ich kann mich noch daran erinnern wo ich mich in ein Haus direkt am Meer eingemietet hatte. Die hohe Luftfeuchtigkeit ist der Grund, sicher nicht mangelhafte Lüftung. Der Safe hätte eine Extragebühr gekostet, ich habe sie mir gespart.

Extra kostet auch der WiFi Dienst, wobei man hier die Kosten als Wucher umschreiben darf. Wie in vielen anderen Hotels auch hat man diesen Dienstleistungsbereich ausgegliedert. Internet bietet ein Privatunternehmen an (MASA). Mit dem hatte ich schon in Puerto Plata Ärger. 5 Tage WiFi bezahlt und nicht einen Tag Internet gehabt. Service ungenügend, Die Hotline wurde nicht bedient und wenn man im Büro war wurde Hilfe versprochen, es kam nur niemand. Meine Empfehlung an Touristen: Kauft Euch eine SIM Card von Claro (in der Region Bavaro ist Orange besser) und kauft ein Datenpaket. Das ist günstig und schnell und man kann ja sein Smartphone als Hotspot einrichten so dass auch ein Partner Internet hätte. Das ist deutlich billiger als dieser Service des Unternehmens Masa. Übrigens, wer dem Buchungslink folgt bekommt eine deutsche Service-Leistung vor Ort. Diese hilft bei der Besorgung von Telefonkarten, Adaptern etc.

Die Minibar wurde reichlich gefüllt (gratis), allerdings nur mit Wasser und Softdrinks.

Die Poolanlage des Grand Occidental ist weitläufig und ich konnte keinerlei Handtuchkriege feststellen. Selbst um 9 Uhr oder 10 Uhr gab es noch ausreichend freie Liegen.

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Zur Auflockerung: https://www.youtube.com/watch?v=EisjRz7MZiw  *Handtuchkrieg

Die Snack Bar bot genau das was der Name sagt, es wurde aber immer wieder frisch nachgelegt. Das habe ich in anderen Hotels schon anders gesehen. An einigen Bars gab es auch hochwertige Getränke (Tequila, Vodka – Markenprodukte importiert). Bei den einheimischen alkoholischen Getränken stand natürlich die Marke „Normandy“ vorne, doch wer fragte bekam auch Brugal Extra Viejo!

Insgesamt 9 Themenrestaurants gibt es im Hotel, einige waren zu meiner Besuchszeit geschlossen wegen Renovierung. Hier muss ich einfügen dass Occidental das Hotel an Spaniens Hotelkette Barceló verkauft hat. Am Abreisetag wurde dann auch in der Lobby begonnen, die Böden wurden saniert.

Ja, im Vergleich zum Jahr 2000 war das Hotel in die Jahre gekommen. Man baut zwar immer weitere neue Hotels, doch ältere Anlagen haben ihren Charme UND ihre Lage! Das Grand Occidental liegt am wunderschönen Sandstrand von Bavaro. Der Hotelstrand wurde täglich gereinigt. Nicht überall so üblich, ein Bekannter hatte Urlaub im VIK Arena gebucht, da hatte man die Braunalgen eine Woche liegen lassen. Zu meinem Zeitpunkt war die Algenplage verstärkt in Uvero Alto zu beobachten und an der Playa Blanca in Punta Cana.

IMG_2956Gute Lage und Gebrauchsspuren, damit kann man leben. Dafür wirkte die gesamte Anlage sehr gepflegt und vor allem sauber. Auffallend war eine sehr schöne und kostspielige Weihnachtsdekoration. Nachts waren alle Bäume in der Gartenanlage beleuchtet, Im Restaurant (Buffet) und Umgebung standen hunderte von echten Weihnachtssternen (Flor de pasqua).

Kommen wir zu meinem Lieblingsthema: das Essen.

Im Buffetrestaurant war man personell unterbesetzt. Die Bedienungen die da waren eilten hin und her, schleppten leere Teller weg, brachten saubere Teller her. Um das Herumirren von Hotelgästen auf der Suche nach einem leeren Tisch zu vermeiden wurde einem ein Platz zugewiesen. Wer in Stoßzeiten essen geht muss kleine Wartezeiten in Kauf nehmen. Diese Regelung ist aber besser als mit einem Teller 5-10 Minuten herumzulaufen und einen Platz zu suchen.

Einige Speisen wurden immer frisch zubereitet, morgens zum Beispiel die Crepes, die Eierspeisen. Mittags gab es Fisch und Huhn vom Grill, auch die typisch dominikanischen Koteletts. Dazu gab es beim Buffetrestaurant immer einen Thementag. Zu meiner Zeit war es einmal „China“, entsprechend war das Angebot mit asiatischen Speisen, dann waren es Spanien (mit Paella und gegrillten Schweinen) und Frankreich (besonders aufwendige Käseplatten).

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Insgesamt waren die Gerichte abwechslungsreich, lecker und es wurde oft nachgelegt. Einmal war ich in einem Themenrestaurant (Oriental – asiatische Küche). Ich lies es mir gut gehen mit Frühlingsrollen (Vorspeise), gebratener Entenbrust (Hauptgang) und frittiertem Eis (Dessert). An dieser Stelle möchte ich noch einfügen: die gereichten Gratis-Weine waren alle gut genießbar und süffig, da habe ich auch schon andere Erfahrungen machen müssen. In manch einem Hotel gab es Weine wo man sich gleich sagte: gut das Zahnschmelz sich nachbildet.

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Die Nacht-Show begann erst um 23 Uhr, das war mir einfach zu spät. Schließlich war ich tagsüber ja auf „Tour“.

Tipp: Neben einem Stromadapter (wer aus Europa anreist) sollte man auch eine Steckdosenleiste mitnehmen. Steckdosen sind Mangelware und fast alle belegt (TV, Nachttischlampen etc). Selbst der Radiowecker war schon mit Kabeln hinter der Steckdosenabdeckung angeschlossen. Heutzutage hat man jedoch viele Geräte zum Aufladen (Handy, Tablet, E-Book, Fotoapparat, Laptop). Da ist eine Mehrfachsteckdose praktisch.

Zusammenfassung: das nach Landeskategorie mit 4* ausgezeichnete Hotel käme nach europäischen Standards vielleicht nur auf 3 – 3,5*, doch sachlich betrachtet fehlte es an Nichts, Selbst Bügeleisen / Bügelbrett waren vorhanden. Die Gebrauchsspuren und die Wartezeiten im Buffetrestaurant bei Stoßzeiten werden mehr als wett gemacht durch gutes und frisches Essen, freundliches Personal und einem ausgezeichneten Preis- Leistungsverhältnis. Ich werde, sollte es mich wieder nach Bavaro verschlagen, erneut dort einkehren.

Technische Daten: rund 865 Zimmer (je nach Quellenangabe mehr oder weniger), 9 Restaurants und 7 Bars. 3 beleuchtete Poollandschaften, Kinderclub, Aktivitäten am Tag und Abends, Mangu-Disco (Getränke inklusive), Medical Service und zahlreiche Sportangebote.

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