Dominikanische Republik belegt Platz 2 weltweit bei Zahl der Verkehrstoten

Santo Domingo.- Verkehrsunfälle mit Todesfolge sind wie eine Epidemie für die Dominikanische Republik. Nicht nur die hohe Zahl von Opfern ist bedauerlich, die Tatsache bedeutet wirtschaftliche Probleme für Familien und Staat. Im Hospital Ney Arias Lora sind 90% der Fälle in der Notaufnahme auf Verkehrsunfälle zurück zu führen. In mehr als 70% dieser Unfälle sind Motorradfahrer verwickelt. Viele Familien von Opfern haben keine Versicherung, die Krankenhauskosten sind schwer zu bezahlen und auch Beerdigungskosten bedeuten oft harte wirtschaftliche Folgen für die Angehörigen der Toten.

Kommt man mit dem Leben davon, dann sind auch Spätfolgen nicht selten. Die Unfallopfer können lange Zeit nicht arbeiten, verlieren Gliedmaße, sind an Rollstuhl oder Bett gefesselt für den Rest ihres Lebens. Aus dem einstigen Verdiener und Ernährer der Familie wird eine zusätzliche Belastung. Mediziner und Krankenhausdirektionen verlangen schon lange bessere Maßnahmen von der Regierung um die Sicherheit auf den Straßen der Dominikanischen Republik zu verbessern.

Ein Kampf gegen Windmühlen, denn die Bevölkerung reagiert mit extremer Ignoranz auf jede Aufklärungsaktion, selbst Strafen führen zu keinerlei Erfolgen. Wenn die AMET (Verkehrspolizei) Kontrollen durchführt reagiert man mit Unverständnis, nicht selten sogar Widerstand. Kein seltener Anblick: Motorradfahrer die statt einen Helm auf dem Kopf ein Handy am Ohr haben. Transporte mit 4-5 Personen auf dem Moped sieht man ebenfalls täglich, auf den Ladeflächen von LKW und Pickups werden Personen transportiert und nicht selten sitzt man auch mal auf dem Dach des Führerhauses eines LKW oder steht auf der Stoßstange eines Guagua und klammert sich an die Dachrinne des Minibusses.

Obwohl es tagtäglich zahlreiche Tote und noch mehr Verletzte gibt fährt jeder nach dem Motto „es wird schon gutgehen“. 

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