
Santo Domingo.- Der Dominikanische Rat der Evangelischen Einheit (Codue) beschuldigt die Funktionäre des Tourismusministeriums (MITUR) der Dominikanischen Republik das Land als Reiseziel für homosexuellen Tourismus zu fördern. Den gleichen Vorwurf richtet man auch gegen den US-Botschafter James (Wally) Brewster und seine Kameraden.
Fidel Lorenzo Meran, Präsident der Codue, wünscht sich statt einer Werbung im homosexuellen Tourismus seitens MITUR eine Werbung im Sektor Tourismus, Kultur und Umweltaktionen. Hier, in diesen Bereichen, müsse man die Dominikanische Republik fördern. Für Meran gibt es keinen Grund die Werbung zu ändern. Seit mehr als 50 Jahren wirbt man touristisch mit historischen und religiösen Werten, das soll sich seitens des Kirchen-Rates nicht ändern. Einen „sexuell bevorzugten Tourismus“ als offizielle Politik zu betreiben sieht man seitens der Kirche als unzulässig.
Die Tatsache dass Bob Satawake, Ehepartner des US-Botschafters, vor den „Out Piense Partners“ den Tourismus der LGTB (Lesben, Gays, Trans- und Bisexuelle) bewerben will, sieht man seitens der Kirche als eine Einmischung der Politik der Regierung der Dominikanischen Republik. Die Kirche will die Werte der Gesellschaft des Landes hervorheben zu der das irrige Bild des Paradieses für LGTB nicht passt.
Anmerkung der Redaktion: Die Kirche zeigt sich hier nicht nur „nicht zeitgemäß“, man verliert auch den Blick zur Realität. Seit 4 Jahren wirbt man auf der FITUR (Tourismusmesse in Spanien) für den LGTB-Tourismus. Dies mit gutem Erfolg, diese Branche verzeichnet einen konstanten Zuwachs von 10% pro Jahr. MITUR hat sich hier nicht mit Werbung beteiligt, man kennt die Vorurteile der Kirche im Land. Statt dessen gibt es aber eine Werbung für Religionstourismus, der Kirchenrat schießt also mit seiner Kritik nicht nur am Ziel vorbei, auch am Zeitgeist.