Boca Chica.- Die Dominikanische Republik hat viele traumhafte Orte, doch einigen von ihnen haftet ein schlechter Ruf an. Schließlich besteht Mallorca auch nicht nur aus dem Ballermann, aber jeder denkt beim Nennen des Inselnamens genau daran. So verhält es sich auch mit Boca Chica. Ein schöner Ort und eine Region die Touristen viel zum Entdecken bietet, doch leider gerät man immer wieder in die negativen Schlagzeilen, diesmal wegen Kinderprostitution.
Waren es nach dem Katastrophenbeben in Haiti zahlreiche haitianische Prostituierte welche auf den Straßen und am Strand nach Freiern Ausschau hielten sind es nun Kinder. Dabei sind unter den Minderjährigen nicht nur Mädchen, immer mehr Jungen bieten ebenfalls ihre sexuellen Dienstleistungen an, vornehmlich den internationalen Touristen. Die Kinderprostitution nimmt derart überhand dass schon 2 spanische Tageszeitungen über diese Missstände berichteten.
Nicht nur Geschäftsleute und Unternehmer klagen, auch die Prostituierte Gabriela Flores. Sie geht dem Geschäft schon einige Jahre nach, doch nun wird es immer schwerer für die 23jährige Sexdienstleisterin. Die Kunden wollen „frisches Fleisch“ klagt sie, Jugendliche sind im Trend. Die Dominikanische Republik einmal mehr im Ruf das ideale Land für Prostitution zu sein, nun auch noch in der Sparte „Kinderprostitution“.
Dies ist nicht neu, auch nicht auf Boca Chica konzentriert. Keinesfalls sind es auch nur internationale Touristen, auch Einheimische nutzen gern die sexuellen Dienstleistungen, sowohl von Jungen, Transsexuellen und Kindern. Nur gibt es einen Unterschied: Im Landesinneren oder auf dem Campo bekommt man es nicht so mit wie in den touristischen „Hotspots“ des Landes.
Der Kinder-Sextourismus in Boca Chica ist gut organisiert. Haarflechterinnen haben nicht nur Frisuren in ihrem Bilderkatalog, auch Fotos von jungen Mädchen. Am Strand laufen „Promotoren“ herum welche Männern ebenfalls junge Mädels anbieten. Viele arbeiten aber auch als Masseusen. Bei der sanften Massage bieten sie den Kunden auch gern „etwas mehr“ an.
Das Problem ist altbekannt: Die Regierung und ihre Behörden greifen nie beherzt durch. Erst kürzlich gab es eine einwöchige Aktion gegen nervende Strandverkäufer und Schuhputzer. Wie sieht es jedoch heute aus? Wie gehabt. Razzien gegen die Minderjährigen im Rotlichtgewerbe, sie bringen nur kurzfristig Erfolg. Vor allem aber fehlt es an Perspektiven für die Jugend im Land. Ohne Bildung keine Arbeit, ohne Arbeit – bleibt der Strich.