Santo Domingo.- Hurrikan Matthew, der sich durch seinen Kurswechsel Richtung Norden wieder der Insel Hispaniola näherte, brachte der Dominikanischen Republik die erwarteten Niederschläge. Das Militär war bereits gut aufgestellt, um im Notfall schnell einsatzbereit zu sein, so konnte man bisher 17.051 Personen evakuieren, 189 Häuser erlitten leichte Schäden, 13 weitere wurden teilweise zerstört und zwei andere Häuser wurden komplett vernichtet.
Das COE meldet, nach dem Todesfall durch Ertrinken am gestrigen Tag in Boca Chica, 4 weitere Todesopfer. In Manabao kam ein pensionierter Offizier ums Leben, in Arroyo Hondo starb ein 5 jähriges Kind und im Barrio Capotillo zwei Kinder im Alter von 8 und 10 Jahren. Hier hatte ein Erdrutsch ein Haus zerstört, dabei kamen die Kinder ums Leben (s. Titelfoto).
Insgesamt sind momentan 31 Gemeinden in der Dominikanischen Republik von der Außenwelt durch Hochwasser isoliert. Die Präsidentschaft plant bereits Einsätze um geschädigten Familien zu helfen, dazu zählt auch die Abgabe von Essensrationen.
In Pedernales kam zu den starken Regenfällen die Hurrikan Matthew verursacht, noch ein Tornado hinzu. Der Wirbelsturm zog kurz über den Küstenstreifen und zerstörte 12 Häuser. Wenn es kommt, dann kommt es richtig dick. Ein Meteorologe des NHC in Miami sagte im Falle Haitis: Das Land bekommt alles ab was ein Hurrikan nur geben kann.
Tornado-Schaden bei Pedernales
In Haiti, einem leidgeplagten Land, war man zwar informiert über den Hurrikan, doch im Vergleich zu den Aktionen in Kuba war das Volk weitgehend auf sich allein gestellt. Kubas Regierung hat (die Angaben variieren) bis zu 500.000 Menschen in Sicherheit gebracht, morsche Bäume vorzeitig gefällt, Kanäle und Abläufe gereinigt und sich bestmöglich auf das Eintreffen von Hurrikan Matthew eingestellt. In Haiti sah der Selbstschutz so aus >
Da erkennt man die Ahnungslosigkeit des Volkes, denn sicher helfen Steine auf einem Blechdach ebenso wenig wie ein Seil mit dem man seine Hütte sichern will.
Die extremen Niederschläge haben auch Jamaika schwer zu schaffen gemacht. Hier gab es extreme Wasserschäden, doch Matthew hatte keinen direkten Landkontakt. Haiti trifft es deutlich schwerer. Neben der Windgeschwindigkeiten zwischen 230-250 km/h und den massiven Regenfällen, bis zu 20 Pulgadas ( an einem Tag auf einen Quadratmeter = 50 Zentimeter ) und in Ausnahmefällen bis zu 40 Pulgadas, kommt noch die langsame Fortbewegung des Sturmgebietes hinzu.
Bild aus Haiti
In Anse Milieu wurden bereits 7.000 Personen evakuiert, in Jeremie wurde unter anderem ein Gefängnis geräumt, 300 Gefangene verlegt. In der Landeshauptstadt Port-au-Prince gibt es besonders anfällige Stadtviertel, wie Carrefour und Cite Soleil. Hier wurden starke Winde und Niederschläge gemeldet. Man erwartet in Haiti zahlreiche Überschwemmungen und Erdrutsche. Trotz dieser Ausnahmesituation will man an den Regierungswahlen am kommenden Sonntag festhalten vermeldete der Wahlrat.
Das Auge des Hurrikans heute morgen um 7 Uhr, direkt über dem Westen Haitis
Wir werden weiter die Schäden melden und schließen uns den Gebeten an dass hoffentlich keine weiteren Menschenleben zu beklagen sind.
Hier ein Video aus Jamaika, in diesem Hotel wird man vorläufig keine Touristen mehr begrüßen.
https://www.youtube.com/watch?v=BWBMXRG3Dm8&feature=share
Zu diesem Video die Vorgeschichte: Barahona feiert gerade seine Patronales (Feier zu Ehren des Schutzpatrons, eine Kirmes). Der Bürgermeister hatte die Veranstaltung abgesagt, wegen der Unwetter. Das Volk aber will feiern…
https://www.youtube.com/watch?v=BWBMXRG3Dm8&feature=share
Der weitere Verlauf von Hurrikan Matthew in der Animation:
https://www.facebook.com/windytv/videos/vb.1590435124517948/1869259393302185/?type=2&theater
Video aus Haiti vom heutigen Morgen. Man will es und kann es nicht verstehen, warum bei solchen Wassermengen und starken Strömungen sich noch Menschen auf die Straße begeben. So sind weitere Todesopfer nicht auszuschließen:
https://www.facebook.com/juniorriveratv/videos/vb.1652451481702720/1786085741672626/?type=2&theater
Das Wetter in Bildern: Hier sieht man den weiteren vorherberechneten Weg von Hurrikan Matthew.
Das Wolkenband rechts im Bild (hier über Puerto Rico) wird auch der Dominikanischen Republik noch viel Niederschlag bringen. Hier erkennt man sehr gut, wie groß dieser Hurrikan ist.