Der blaue Bernstein aus der Dominikanischen Republik

Geht es um blaue Steine und die Dominikanische Republik, dann denkt man natürlich sofort an den einzigartigen Larimar. Der wird weltweit nur im Südwesten des Landes abgebaut, nahe der Provinzhauptstadt Barahona findet man bisher nur hier, in den Bergen der Sierra de Bahoruco, diesen Halbedelstein. Es gibt aber noch eine Besonderheit in Blau: Bernstein. 

Natürlich sind es keine Steine sondern Harze. Und der trügerische Name „Bernsteinküste“ (Costa del Ambar – Costambar) bei Puerto Plata bedeutet nicht, dass man gerade hier diese begehrten Harze findet. Bernstein wird nicht, wie an der Ostsee, vom Atlantik an die Küste gespült. Hier findet man die begehrten Harze in unterirdischen Minen. Dabei gibt es Variationen in Größen, Formen und Farben. 

Doch ganz in der Nähe von Puerto Plata, in Richtung Santiago, findet man die größten Bernsteinvorkommen. Ebenfalls steht in der Provinzhauptstadt Puerto Plata das bekannteste Bernsteinmuseum, hier findet man in der Ausstellung unter anderem den berühmten Gehstock mit Bernsteinkopf, bekannt aus dem Fil „Jurassic Park“. Die Welt des Bernsteins kann man aber auch in Santo Domingo kennenlernen, das dortige Museum gilt als vollständiger und interessanter als jenes im Norden des Landes. 

An der Ostküste der Dominikanischen Republik (El Seibo/Hato Mayor) gibt es ebenfalls Minen, hier fand man erst kürzlich einen blauen Bernstein in der einzigartigen „Blaufärbung“. Solche Funde locken Minenarbeiter an wie damals Amerika die Goldgräber. 1997 fand man im Land einen Bernstein in dessen Inneren ein kleiner Frosch war. Solche seltenen Fundstücke bringen hohe Verkaufspreise, damals verkaufte man den Bernstein für mehr als 50.000 USD. 

Wenn sie als Tourist Bernstein kaufen, dann bitte nur in Fachgeschäften, Vorsicht bei Souvenirhändlern am Strand. Hier ein paar Tipps wie sie eine Fälschung erkennen:

Feuerprobe: Da Bernstein ja kein „Stein“ ist, sondern ein Harz, ist er brennbar. Er brennt leicht und mit ruhiger und rußender Flamme. Damit wissen sie nun dass es ein Bernstein ist, aber er ist auch unbrauchbar und wertlos geworden. Also bitte nicht mit offener Flamme probieren, auch mit glühenden Nadeln sollte man nicht hantieren, die Schlierspuren schädigen den Bernstein ebenfalls!

Da Bernstein nur eine Härte von 2-2,5 auf der Mohs-Skala besitzt kann man diesen mit einem harten Gegenstand leicht anritzen (Messer, Münze), doch auch diese Prüfung ist zu brutal. Eine Schwimmprobe gibt Aufschluss: Bernstein geht im normalen Wasser (Leitungswasser) sofort unter. In gesättigter Kochsalzlösung ( 2 El Salz auf ein Marmeladenglas Wasser) jedoch schwimmt er. Im Vergleich dazu schwimmt eine Plastikfälschung auch auf Leitungswasser, Fälschungen aus braunem Glas hingegen gehen auch bei Salzwasser unter! 

Noch eine Möglichkeit bietet die statische Aufladung. Bernstein lädt sich statisch schnell auf. Wenn man ihn also an der Kleidung schnell reibt, zieht man mit dem Bernstein Stofffasern, Wollflusen oder Papierschnipsel (auch Haare) an. Keinesfalls sollten sie sich auf die schönen Garantiescheine der Strandhändler verlassen!

Video über den blauen Bernstein in der Dominikanischen Republik:

https://www.youtube.com/watch?v=Fuz46tzDzIE 

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