Die Dominikanische Republik hat seit Jahren die Position inne, die beliebteste Urlaubsregion in der Karibik zu sein. Von Jahr zu Jahr steigert man die Besucherzahlen, immer wieder gibt es historische Höchstwerte zu vermelden, deutlich ist man die Nr. 1 in der Karibikregion. Dennoch ist das Land immer weiter auf der Suche nach neuen Nischenmärkten um den Tourismus zu steigern.
Das klare Ziel gab der damalige Kandidat für die Präsidentschaft aus, Danilo Medina. Er machte es zum Wahlprogramm, der Tourismus sollte zur Wirtschaftslokomotive werden, bis zum Jahr 2022 will man mindesten 10 Millionen Besucher pro Jahr im Land Willkommen heißen. Seit seiner Präsidentschaft hat Medina, vor allem hinsichtlich des Tourismus, gemeinsam mit Tourismusminister Francisco Javier Garcia, viel erreicht.
Der neue Trend geht in die Höhe
Ob dieses Ziel bis zum Jahr 2022erreicht werden kann ist noch nicht sicher, man ist aber mehr als bemüht und es werden bisherige Regelungen und Genehmigungen außer Kraft gesetzt, so gibt es nun Bebauungspläne, die Hotelbauten erlauben, die mehr als 21 Etagen haben, zuvor lag die Beschränkung in erster Strandlinie bei 4 Etagen, in zweiter Linie bei 5 Etagen. Rechnet man nur die Besucher über den Luftweg, so wird das Ziel sicher nicht machbar sein, doch der Kreuzfahrt Tourismus boomt stark, so dass die 10 Millionen Marke erreichbar scheint, notfalls rechnet man noch Besucher über den Landweg hinzu.
Kreuzfahrtterminal Amber Cove, Maimon. Provinz Puerto Plata
Das Wachstum lag im ersten Halbjahr 2018 bei 5,9 % – 6,1 %, je nachdem, welche Besucher man zählt. Nur ausländische Besucher, oder auch Residenten und Dominikaner. Mehr als 3,44 Millionen Besucher kamen in diesem Zeitraum über den Luftweg in die Dominikanische Republik, fasst 1 Million mehr Besucher als die Nachbarinsel Kuba verzeichnen konnte (2,5 Millionen).
Nach wie vor landen mehr als 2/3 der Besucher in der Region Punta Cana, hier liegt die Hotelbelegungsrate meist immer über 80 %, in der Saison deutlich höher. Dies erklärt auch, warum gerade in dieser Region die meisten neuen Hotelprojekte entstehen. Der Osten bietet für Urlauber die beste Infrastruktur, die größte Hotelauswahl. Hier hat man eine künstliche Welt erschaffen, ganz auf Urlauber zugeschnitten. Keine andere Urlaubsregion bietet mehr Unterhaltung, Touren und Ausflüge an. Im benachbarten Cap Cana setzt man auf High End Tourismus, da kostet die Nacht auch mal über 1.000 USD. Das Land hat Alles, von der kleinen Pension bis zur Luxusherberge.
Gleichzeitig macht man Werbung für andere Urlaubsgebiete, in letzter Zeit bewarb man verstärkt wieder den Norden. Puerto Plata, wo einst der „Massentourismus“ begann, hatte nach dem Wachsen in Punta Cana starke Einrüche erlebt. Diese Region konnte nicht zuletzt dank des Kreuzfahrttourismus, wieder Liebhaber finden.
Zudem wird die Hauptstadt Santo Domingo mehr beworben. Man hat die Kolonialzone restauriert und restauriert nun in der zweiten Phase auch das nähere Umfeld. Neben dem historischen Hotel „El Embajador“, einst erbaut vom Diktator Leonidas Rafael Trujillo, entstehen hier immer mehr Hotels, nicht nur mit dem Ziel Touristen anzusprechen, man will auch den Kongresstourismus beleben. Santo Domingo ist ein attraktives Ziel, vor allem von den USA aus. JetBlue fliegt täglich in die Hauptstadt, Spirit wird ab November ebenfalls täglich sehr günstige Flüge ab Newark anbieten, den Tourismus weiter beleben.
Appartements und Boutiquehotel, Alta Vista – La Vega
Bavaro
Grupo Puntacana, ein Unternehmen von Frank Rainieri, ist zudem involviert im Süden des Landes ein weiteres Megaprojekt zu starten. Puntarena, bei Bani, wird auf über 15,5 Millionen Quadratmetern mehr als 4.000 Hotelzimmer errichten, zudem Restaurants, Beach-Clubs, Ferienwohnungen und Villen. Mehr als 1,5 Milliarden USD hat man hier in die Planung investiert, der erste Bachclub wurde kürzlich eingeweiht und schon bald werden auch hier Touristen eine bisher eher unbekannte Region entdecken, mit Salzgewinnungsanlagen und einer einzigartigen Dünenlandschaft. Dass dieses Unternehmen weiß, wie Tourismus geht, hat man im Osten gezeigt.
Fast 90 % der Urlauber lieben Strände und Meer, sind begeistert von den Einheimischen, ihrer einzigartigen Lebensfreude und Gastfreundschaft. Dies machte die Dominikanische Republik zur Nr. 1 in der Karibik. Es gibt Action- und Aktivurlaub, Bergtourismus, Ökotourismus, Agrartourismus und den vor kurzem eingeleiteten Religionstourismus. Auf dem Weg zu 10 Millionen Besuchern lässt man keine Nische aus, so entstehen auch immer mehr Hotels mit dem ADULT ONLY Angebot. Große Hotelanlagen haben Bereiche abgesperrt die nur Erwachsenen vorbehalten sind. Hier setzt man auf Luxus, Komfort und Romantik. Ein Trend, der immer mehr Freunde findet.
Santo Cerro, La Vega
Es wird nicht leicht, das Ziel zu erreichen, man darf aber davon ausgehen, dass man das Ergebnis rechnerisch auf jeden Fall erreichen wird. Womit auf lange Sicht die Dominikanische Republik die Nr. 1 bleiben wird. Ob man das Ziel dann halten kann, oder sich Urlauber abwenden werden, weil das typische und idyllische Karibik-Gefühl immer mehr schwindet, das wird die Zukunft zeigen.