Die Ruinen von Engombe waren im 16. Jahrhundert eine Zuckermühle und ein Herrensitz. Esteban Justinian, ein italienischer Kaufmann, erkannte die günstige Lage der heutigen Gemeinde Engombe, am Fluss Haina. Hier hatte man eine gute Anbindung zum Karibischen Meer und konnte den Zucker abtransportieren. Dank eines Dekretes des damaligen Präsidenten Dr. Joaquin Balaguer (183-93) ist diese ehemalige Zuckermühle, heute sind nur noch Ruinen vorhanden, unter Denkmalschutz. Im Jahr 2002 schuf Präsident Mejia hier eine Kläranlage welche die Wasserversorgung von Manoguayabo sicherstellt und den Aussichtspark West (Parque Mirador del Oeste).
Die alten Gemäuer sind teilweise gut erhalten. Die Kapelle Santa Ana und das Haupthaus kann man noch begehen, andere Gebäude wie Lagerhallen, sind nur noch an den Grundmauern zu erahnen. Die gesamte Ruinenlandschaft ist umgeben von einem wunderschönen und gepflegten Park. Romantische Paare gehen hier gern spazieren und Nostalgiker atmen noch heute den Hauch vergangener Zeiten ein. Besonders beliebt ist die Ruine aber bei Fotografen, Park und Ruine bieten eine perfekte Kulisse für spezielle Aufnahmen, zum Beispiel Hochzeitsfotos. Die alten Gemäuer aus Stein und Mörtel und teils zweigeschossig, erinnern etwas an den Hauptwohnsitz von Diego Kolumbus (Alcazar de Colon).
Der Name Engombe ist afrikanischen Ursprungs (Dialekt des Kongo-Stammes Bantú) und erinnert an die harten Zeiten als hier Sklaven schwere Arbeit verrichteten. N’gombe ist die afrikanische Bezeichnung eines Ochsen, ein Tier welches ebenfalls harte Arbeiten verrichten musste. Aus alten Aufzeichnungen geht hervor dass hier im 16. Jahrhundert rund 100 afrikanische Sklaven arbeiten mussten, nebst ca. 80 Einheimischer (Ureinwohner).
Wie es sich gehörte bei solchen Bauwerken, gab es auch eingegliedert einen kleinen Tempel, früher nannte man diesen „Iglesia Santa Ana“. Hier wurden damals die afrikanischen Sklaven christianisiert. Ein noch heute gut zu erkennendes Hauptmerkmal ist der Glockenturm der heute noch gut zu erkennen ist. Das Haupthaus hatte einen Säulengang aus zwei Arkaden und architektonisch beeindruckende Galerien welche dem Balkon des Kolumbus-Palastes ähnelten. Die Ruinen sind ein historisches Nationalerbe, eingebettet in eine interessante Naturlandschaft.
Die Ruinen sind ein Teil des Parque Mirador Oeste, dieser wird von der UASD (Freie Universität Santo Domingo) für Forschungszwecke genutzt und Sonntags trifft man auf Familien welche hier mit dem Fahrrad Ausflüge machen. Wer möchte, der kann sich hier auch zu einem Picknick niederlassen. Auf angelegten Öko-Pfaden kann man eine Menge an Flora und Fauna kennenlernen. Der Park erstreckt sich über eine Fläche von 150 Quadratkilometer, ist vor allem in der Woche ein Quell der Erholung. Aber selbst an Wochenenden trifft man selten auf mehr als 200 Besucher. Ein Geheimtipp, noch dazu ist der Eintritt zum Park und den Ruinen gratis.
Sicherheit? Heute sicherlich mit ein Thema, denn immer wieder hört man ja von Überfällen auf Jogger und Parkbesucher, so zum Beispiel am Malecon oder Parque Mirador Sur. Hier, im Parque Mirador del Oeste, hat die Verantwortung das Umweltministerium der Dominikanischen Republik. Vier Parkwächter und drei Militärs sind hier im Einsatz um für die Sicherheit der Besucher Sorge zu tragen, aber auch darauf zu achten dass die Umwelt und die Ruinen nicht geschädigt werden. Die Bewohner von Manoguayabo wünschen sich noch bessere Zufahrten und Parkplätze, vor allem auch Kinderspielplätze um den Park noch attraktiver zu machen. Ebenfalls wünschen sich viele die Aufstellung von Müllbehältern damit die schone Landschaft sauber gehalten werden kann.
Video: https://www.youtube.com/watch?v=XctFDJQOvno