Dominikanische Republik: 76 % des Volkes fühlt schwindende Sicherheit, neue Pläne

 

Santo Domingo.- Kritik an der Regierung sieht man in der Dominikanischen Republik nicht gerne. Wenn es dann noch um die Städtische Sicherheit geht, dann versucht man nur allzu gerne mit Gegenberichten das Gegenteil zu suggerieren. Statt mehr Gewalt und Verbrechen meldet dann mal das Innenministerium, mal der Polizeichef: Die Kriminalität im Land nimmt ab!

Das Volk fühlt anders. 76 % der Bevölkerung in der Dominikanischen Republik sehen, dass sich die Städtische Sicherheit verschlechtert hat, so meldet es der Parteipräsident von PNVC, Juan Cohen. Die Tatsache, dass kürzlich die US-Botschaft Warnungen und Sicherheitshinweise ausgesprochen hat und diese bisher unkommentiert blieben zeigt: es liegt etwas im Argen und man will keine Wellen machen. Also schweigt man lieber, die Presse hatte man ja weitgehend im Griff, denn die großen Zeitungen berichteten einheitlich NICHT über diese Warnungen!

Cohen, ebenfalls Präsident der Kommission für Städtische Sicherheit von PARLACEN teilte mit, dass man bei der letzten Sitzung am 8. September einige Initiativen genehmigt hat und in Gang bringen will.

Genehmigte Initiativen:

  • Erleichterte Richterarbeit

Das Programm fördert in Mittelamerika durch die OEA richterliche Arbeiten, sofern diese zur Versöhnung von Konflikten zwischen Bürgern dienen. Dieses Programm ist bereits erfolgreich in Nicaragua und El Salvador.

  • Polizeireform

Die neue Formierung in der Polizei basiert auf regionalen Akademien mit einem verbesserten Niveau, nach den Modellen der drei besten Polizeischulen der Welt. Die zukünftige Polizei muss zertifiziert sein, gut ausgebildet und gut bezahlt. Die jetzige Polizei wird sich nicht von innen aus ändern, es muss ein Austausch stattfinden.

  • Sport

Wenn es gesetzliche Anreize gibt um das Filmgeschäft oder den Tourismus zu fördern, warum gibt es dann nicht in anderen sozialen Bereichen Förderprogramme? Sport fördert die Produktivität und Gesundheit, wer in Sport investiert, der sollte hier ebenfalls steuerliche Vorteile bekommen. Es gibt mehr als 500.000 Jugendliche die nichts machen, weder arbeiten noch studieren. Sport bietet hier eine ideale Alternative und das Bürgertum soll Anreize bekommen.

  • Gemeindekontrolle

Um Gemeinden mehr Sicherheit zu bieten sollen Motorradfahrer (Concho) ordnungsgemäß identifiziert werden, in Planquadraten zugeteilt sein. Dieses Modell funktioniert sehr gut in Nicaragua.

  • Ethik-System

Hier geht es um den Kampf gegen die Korruption. Es gibt Technologien (Software, Call Center) mit denen Korruptionsfälle registriert werden und bis zur Verfolgung und Bearbeitung gespeichert bleiben. So wird vermieden, dass Meldungen „unter den Tisch fallen“, Korruption in Unternehmen, Organisationen und Beho2rden müssen bearbeitet werden.

  • Öffentliche Verkehrsmittel

Hier will man Polizisten einsetzen in öffentlichen Transporten (Bussen), Kameras einsetzen in Verkehrsmitteln und den Zufluss an Motorrädern in Stadtvierteln registrieren. Conchos müssen nicht nur eine Genehmigung haben, auch eine entsprechende Identifizierung mit sich führen. Auch in Taxi Publicos sollen Kameras eingesetzt werden.

  • Öffentliche und Private Konstruktionen

Ein Sicherheitsstandard soll für öffentliche und private Bauten eingeführt werden, auch dies ist Bestandteil der Städtischen Sicherheit. Dies gilt sowohl für Clubs, Parks und Versammlungsorten.

  • Sicherheit an Schulen

Auch neue Schulen sollen einem Sicherheitsprotokoll entsprechen. Sicherheitsvereinigungen sollen mit Hilfe der Lehrerschaft und Eltern gegründet werden. Zur Sicherheit an Schulen gehören auch die Installationen von Überwachungskameras.

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