Santo Domingo.- Alle politischen Parteien der Dominikanischen Republik gaben bekannt, dass sie einen Konsens erreicht haben um Hochzeiten mit Kindern zu verbieten. Aktuell sind Kinderehen unter gewissen Umständen bereits ab einem Alter von 15 Jahren erlaubt. Am Mittwoch wird im Nationalen Kongress ein Gesetzesprojekt genehmigt, welches Kinderehen untersagt. In zwei Lesungen muss dem Entwurf von den Abgeordneten zugestimmt werden, wird dann an den Senat gesendet.
Präsident Luis Abinader kündigte bereits Aktionen an, die sich der Problematik mit Kinderehen widmen. Es soll unter anderem einen Vorbeugeplan geben, der frühzeitige Vereinigungen und die dadurch entstehenden Jugendschwangerschaften, vermeiden soll. In Schulen soll es lehrreiche Unterrichte geben. Für Abinader ist es unannehmbar, dass die Dominikanische Republik bei Kinderehen den ersten Platz in Lateinamerika besetzt.
36 % aller Kinder und Jugendlichen heiraten bereits vor dem 18. Lebensjahr, in 12 % der Eheschließungen ist das Mädchen jünger als 15 Jahre, dem gesetzlichen Mindestalter. Laut UNICEF liegt das Heiraten im Alter von15 Jahren in Lateinamerika durchschnittlich bei 5 %, in der DomRep ist es mehr als doppelt so hoch. Die politische Gemeinschaft bekräftigt nun „Null Duldsamkeit bei Kinderehen“.
Eine Kommission im Abgeordnetenhaus hatte bereits in der vergangenen Woche einstimmig erklärt, dass man unter keinen Umständen Ehen erlauben wird, wenn eine Person unter18 Jahre alt ist. Aktuell erlaubt der Zivilcode Ehen ab einem Alter von15 Jahren in außerordentlichen Fällen.