Viele Touristen und DR – Liebhaber, die hier nicht in diesem Land leben, verstehen oft nicht die Residenten. Die Menschen, die hier tagtäglich mit Einheimischen leben und nicht nur das lächelnde Gesicht der Hotelangestellten sehen. Und nein, es ist keine Verallgemeinerung, es ist einfach nur eine alltägliche Geschichte. Eine Geschichte, wie sie sich überall ereignet – in diversen Lebensbereichen. Man kämpft mit den Unzulänglichkeiten, der Arroganz der Einheimischen. Mit korrupter Justiz…nicht zu vergessen, den UNSCHULDIGEN Dominikanern!!!
Ich sage es gleich vorweg. Es gibt sie auch, die hilfsbereiten und gastfreundlichen Mitmenschen, ich habe sie in meiner langen und schweren Krankheit kennen gelernt. Während deutsche Freunde für einen beten und einen besuchen wollten, sassen Haitianer und Dominikaner an meinem Bett und versorgten mich. Und das taten sie selbstlos, ohne Bezahlung, die lehnten sie ab! Und dies über Monate!
Nun aber zur Geschichte:
Nach meinem letzten Werkstattaufenthalt hatte ich im Nachhinein festgestellt, dass mal wieder Teile getauscht wurden. Diesmal war es der Ölmessstab gewesen. Mir fiel es auf, als ich Öl nachfüllen wollte. Der Messstab hatte zuvor einen gelben Ring, so liess er sich einfach heraus ziehen. Nichts Gelbes…ein roter Knubbel stattdessen, Nun, reklamieren muss man Nichts, es wird eh abgestritten!
Jetzt stand ein Ölwechsel an. Also schnell die KI gefragt, wie viel Öl braucht es, mit Filterwechsel. Die Antwort kam prompt, 6,5 Liter mit Filterwechsel. Achten sie auf das richtige Öl. 10-40 oder 15-40. Zu komisch, die Werkstatt hatte zuvor 20-50 eingefüllt. Nun ja, die alte Werkstatt, übrigens kein Hinterhof-Friemler sondern die grösste Werkstatt von Jarabacoa! Diese wollte ich eh nicht mehr anfahren zu oft zu schlechte Erfahrungen gemacht, aber wenn der Einäugige unter Blinden König ist, weiss man, wie diese Werkstatt an gute Bewertungen kommt.
Ich wählte eine andere Werkstatt, die extra NUR für Ölwechsel, 4 Gruben hat. Wenn jemand also nichts anderes macht, dann sollte er das doch können? Ich wurde eines Besseren belehrt. Erst mal erklärte ich die Situation, dass der Messstab nicht original ist, also Messungen nicht korrekt angezeigt werden. Darum bitte: 6,5 Liter Öl, plus Filter, von dem Öl 15-40. Man stimmte zu, denn 20-50 Öl ist für Benzinmotoren. Welch Glück, dass mein Turbodiesel diesen Anschlag mit Motoröl für Benzinmotoren überlebt hatte.
Ich bestellte also auch gleich einen Motor-Flush, so dass das alte Öl sauber rauslaufen kann. Alles klar…aber 5 Minuten später…oh ne, geht nicht, wir haben kein Flush. Als Lösung schlug ich vor, einen Mensajero zum Repuesto zu senden und das Mittel zu holen….aber NEIN! Mittagszeit, es ist 12.30 Uhr und die machen erst um 14 Uhr wieder auf. Soll dann bitte später wieder kommen. Die Zeit habe ich beim Car Wash überbrückt, denn am Tag darauf war Urlaub geplant, in Juan Dolio. Das Hotel bereits reserviert. Mit sauberem Auto, frischem Öl, kann es dann los gehen. Aber nein, Dominikaner haben was gegen Pläne die ein Gringo macht.
Um 14 Uhr war ich pünktlich in der Werkstatt. Es dauerte nicht lange…da kam der Mechaniker….ähm, wir haben kein Fluss, können wir nicht machen… . Ich bin ja bekannt für meine Geduld, also war ich Sekunden später beim Chef im Büro…und 5 Minuten später war das Flush da.
Ölwechsel. Filterwechsel. Alles gut. Noch 1 Liter Öl extra gekauft, damit man mal nachfüllen kann. Noch kurz zum Supermarkt, dann nach Hause. Ich war keine 5 Kilometer gefahren, da ging an der ersten Steigung die Öllampe an. Ok dachte ich noch, da muss ich wohl noch ein wenig Öl nachfüllen. Schon ging das nächste rote Lämpchen an. Motor…keine 200 Meter später gab es fiese Geräusche und der Motor war aus.
Da stand ich nun, am steilen Berg, in einer Kurve. Anruf bei der Werkstatt. Alles klar. NO PROBLEMA! Wir schicken jemand mit Öl und Filter…und dann dauerte es ca. 30 Minuten, da kamen sie. Die Deppen der Nation. Dabei auch der Mechaniker, der den Ölwechsel gemacht hatte, Na da konnte ich nicht an mir halten und gab ihm klar zu verstehen, dass er wohl ein °***° sei, NICHT MAL EINEN ÖLWECHSEL könne er machen. Und nun die Frage an die Residenten. Was war seine ANTWORT??? Richtig !!! NO TENGO LA CULPA (ich habe keine Schuld),
Und wieder stieg mein Blutdruck und ich fragte ungehalten, wer denn bitte dann die Schuld habe? Und nun nehmen die Blödheiten ihren Lauf und finden kein Ende! Der Filter sei Schuld! … ??? Der Filter??? Wieso das? Nun ja, man habe keinen Orginalfilter gehabt, da habe er einen genommen mit gleichem Durchmesser, und das Gewinde habe ja auch gepasst. Ich war sprachlos – und das ist sehr selten der Fall. Dass Filter unterschiedliche Volumen an Öl aufnehmen, eine unterschiedliche Durchflussmenge haben, das wusste der Fachmann nicht? Kein Wunder, dass der Motor streikte, wenn die Ölschmierung eingestellt wird, gerade an Steigungen, ein Motor unter Volllast fährt
Doch die Blödheiten …ich versprach mehr, und hier kommen sie. Als erstes wollte man nun eine Galone Öl (fast 4 Liter) einfüllen. Ich fragte, ob er alles einfüllen wollte? JA! Ich wurde wieder laut, denn Beherrschung war nicht möglich. Wie viel Öl ist denn noch im Motor? „No se“…aha! Und wenn es nun zu viel im Motor ist? Wenn dann die Ventildeckeldichtung auch einen Schaden bekommt? „No Problema, dann machen wir die neu“.
Nein, es ist kein schlechter Film, es geht weiter. Eine leere Colaflasche, am Wegrand gelegen, sollte als Trichter zum Einfüllen dienen. Ich verweigerte dieses Hilfsinstrument, denn Restcola und Öl im Motor wollte ich nicht haben. Nachdem man dann ohne Trichter das Öl in das EInfüllloch im Motordeckel plemperte, sollte ich neu starten. Nichts. Die Batterie machte nur ein kurzes Geräusch – nichts.
Ok, die Fachdiagnose kam sofort: Die Batterie ist leer, sicher alt. Ja meinte ich, ca. 6 Monate. Also eher neu….Ja, dann sei es der Verbraucher, der die leer gemacht habe (gut, seit seiner Stunde ging die Warnblinkanlage, wir standen ja in einer Kurve, am Berg). Ich Dummkof hatte wirklich den HOHEN STROMVERBRAUCH einer Warnblinkanlage unterschätzt.
Ob ich ein Starthilfekabel habe? Na klar. Gehört zur Grundausstattung. Und nun kommt noch eine Blödheit. Man schloss das Kabel am Moped an mit dem die Mechaniker gekommen waren, man startete das Moped und gab kräftig Gas, so sollte meine Batterie geladen werden! Ja, eine Mopedbatterie startet einen Dieselmotor. Ich hätte gern gelacht, aber ich verlangte nur nach dem Chef, einem Abschleppwagen. Gut 30 Minuten später kam der Chef, Er fuhr mich nach Hause, mein Wagen trat die Reise in die Werkstatt an.
Am kommenden Tag erkundigte ich mich dann bei einem deutschen Freund, der sich mit Autos und Technik sehr gut auskennt. Seine dunkele Prognose: Ventile (wenn auch vielleicht nicht alle) und Lager können stark beschädigt sein. Dann kriegst keine gehärteten Lager, sondern billige China-Lager, dann sind die auch bald wieder kaputt…der Motor (Öl) wird Späne enthalten. Eine gründliche Spülung dauert gut einen Tag (besser 2x spülen)…such nach einem Austausch-Motor…
Ich rief in der Werkstatt an. Schilderte meine Vermutungen. Diese wurden auch sofort bestätigt. „Ja, wir evaluieren gerade…was günstiger wird…wir melden uns“. Nun, den ganzen Tag über keine Auskunft. Ich bin gespannt. Sehe ich mein Auto dieses Jahr noch? Werde ich…es weiter fahren können, oder ist es nun zu Tode gefriemelt worden? Das Update wird folgen.
Residenten, mit wenigstens einem Jahrzehnt Lebenserfahrung hier im Land, haben dies – oder ähnliches, schon erlebt . Die Mechaniker, Techniker, Ingenieros…sind unantastbar, arrogant und leiden unter extremer Selbstüberschätzung. Nie sind sie Schuld. Es ist immer was anderes Schuld. Zum Beispiel ein Filter, der einfach nicht so dem Original entsprechen wollte. …
An Tagen wie diesen… stellt man sich dann schon die Frage: was macht man hier noch? Und dann kommen die traurigen Nachrichten aus Magdeburg und man denkt nur: Besser ein Nervenleiden als Lebensgefahr.