Santo Domingo.- Die Weltbank hat die Dominikanische Republik als viertbestes Land der Karibik und Lateinamerikas benannt, bezogen auf die Arbeit im Kampf gegen die Armut. Mit mehr als 10 % konnte man die Armut in den vergangenen Jahren reduzieren. Ein unerwartetes Ergebnis der Studie, es wird begründet mit:
Einer sehr guten Rate beim Wirtschaftswachstum, einer sehr niedrigen Inflationsrate nach Angaben der Landeszentralbank (dabei haben niedrige Ölpreise auf dem Weltmarkt einen Anteil), einem hohen Anteil von Investitionen in öffentlichen Werken wie Schulen und dem Programm mit Schulessen.
Die Zusammenfassung dieser Faktoren haben ergeben, dass man erstmals seit dem Jahr 2000, wieder die Armut bekämpfen konnte. Die Weltbank warnt jedoch davor, dass diese Faktoren eine vorrübergehende Erscheinung sind. So fordert die Weltbank von der Regierung die Ergreifung von Maßnahmen dass sich das Wirtschaftswachstum auch in einer Wohltat in der Armutsklasse der Bevölkerung zeigt.
So wird erwähnt, dass die Niedriglöhne im Land erhöht werden müssen, heute verdient man mit einem Niedriglohn weniger als vor der Bankenkrise im Jahr 2003.
60 % der Reichen verdienen heute 2,5 mal mehr als 40 % der Armen im Jahr 2015.
Anmerkung der Redaktion: Hier handelt es sich also um reine „Papierergebnisse“ die nichts mit der Realität des heutigen Lebens haben.
Inflation: Momentan steigen die Benzinpreise stark an, teils mehr als 10 RD$ / Gallone, innerhalb von 3 Wochen. Auch der Verbraucher kann angesichts steigender Preise von Produkten des familiären Warenkorbes kaum eine niedrige Inflation nachvollziehen oder gar bestätigen.
Wirtschaftswachstum: Dieses ist hoch, unbestritten. Jedoch trägt es nur zur sozialen Ungerechtigkeit bei, denn die Armen haben definitiv nichts davon. Reiche hingegen profitieren mehr denn je.
Schulspeisung: Auf den ersten Blick hört es sich gut an. Wenn man jedoch im Land wohnt, Bekannte hat mit schulpflichtigen Kindern an öffentlichen Schulen, dann weiß man: hier haben sich neue Tore der Korruption geöffnet. Natürlich gibt es keine „Küche auf Rädern“, die Regierung liefert keine Essen, sie zahlt Geld an die Schulen, mit diesem Budget muss man die Kinder „abfüttern“. Nichts anderes wird nämlich gemacht. Entweder ist das Geld wirklich knapp, eher hat man den Eindruck dass sich das Geld vorher in andere Taschen abzweigt und nur ein Bruchteil der Gelder zur Bereitung von Speisen verwendet wird. Egal wo, man hört fast nie ein Lob über die Schulverpflegung. Kritik jedoch gibt es vielerorts.
Die Nahrung ist weder ausgeglichen noch gesund. Es sind Fälle bekannt, wo Kinder an Parasiten erkrankten weil man zur Zubereitung der Speisen kein Trinkwasser nimmt, sondern Leitungswasser. Ein Maisbrei kann kaum als eine ausgewogene Ernährung bezeichnet werden, nicht mal als gesund.
Schulbau: Auch hier fallen die Aktionen der Regierung negativ auf: In Santo Domingo baut man eine Schule an der Uferzone des Rio Ozama, im Hochwassergebiet. Wer hat da wohl gewinnbringend sein Land verkauft? Auch Baumängel werden gemeldet. Mauern fallen um Dächer sind undicht, Wände haben Risse. Es gibt gar Schulen die man als unsicher bezeichnet. Auch hier wieder schmeckt es nach Korruption. Die Angebote gehen an Bauunternehmen die offensichtlich so billig anbieten dass sie im Nachhinein nicht die üblichen Baustandards erfüllen. Das Unternehmen spart an Qualität und Material. Pfusch am Bau ist die Folge.
Am Ende muss man feststellen dass die Weltbank eine andere Interpretation bei „Bekämpfung der Armut“ hat als die Bevölkerung. Die ist nämlich ärmer denn je.