Santo Domingo.- In der Dominikanischen Republik ist man Stolz auf seine Artenvielfalt in Flora und Fauna, Man schreibt auch den Umwelt- und Naturschutz groß, doch leider vermisst man die Taten. Vor allem die Korruption lässt die Umweltschäden wachsen und gedeihen, Stichworte wie Sand aus Flussbetten abbaggern, Holzkohlemeiler oder Conucos (landwirtschaftliche Nutzfläche wird geschaffen durch Brandrodung in Waldgebieten, auch Naturparks). Jetzt ist wieder die Zeit angebrochen, wo sich viele Vögel reproduzieren. Dazu gehört auch der Hispaniola-Papagei (Amazona ventralis). Diese Papageienart ist mittlerweile vom Aussterben stark bedroht, Schuld daran ist einmal mehr der Mensch.
Immer mehr Lebensraum für Vögel wird vernichtet, vor allem aber machen skrupellose Händler nun Jagd auf die Tiere. Seit 2011 steht der auch als Cotorra bekannte Papagei auf der Nationalen Roten Liste der Dominikanischen Republik. Das Fangen, handeln und die Haltung in Gefangenschaft sind verboten (Gesetz 64-00).
Jetzt ist aber die Zeit, wo die Jäger wieder losziehen, die Papageien ausfindig machen, die Nester ausmachen und dann, wenn die Jungtiere geschlüpft sind, die Nester plündern. Die meisten Küken überleben nicht, darum sterben rund 80% der jährlichen Population einen frühzeitigen Tod.
Die Tiere sind bei Residenten und Einheimischen beliebt, gelten die Papageien doch als sprachbegabt und mit ein wenig Zuneigung kann man sie leicht zähmen. Es ist aber eben kein Haustier und das vergessen viele Menschen, darum werden die fliegenden Händler auf den Straßen auch leicht ihre Tiere los.
Helfen Sie gegen diese Vernichtung der Cotorras, informieren sie die lokalen Umweltbehörden oder SENPA (Amt für Umweltschutz und das Nationale Umweltschutzprogramm) wenn sie einen Händler auf der Straße sehen, besser noch, informieren sie private Tierschutzorganisationen.
Der Cotorra de La Española oder auch Cotica (Amazona ventralis) kommt endemisch vor auf der Insel Hispaniola (Dominikanische Republik / Haiti) und wurde eingeführt auf die Inseln Puerto Rico und die US Virgin Islands. Dort konnte sich der Papagei etablieren und vermehren. Sein Vorkommen ist in der Dominikanischen Republik stark vom Aussterben bedroht, vor allem wegen der Vernichtung seines Habitats und der illegalen Vermarktung.
Er hat ein leuchtend grünes Federkleid, eine weiße Stirn und weiße Augenringe, an den Ohren scharze Flecke, am Bauch sind rote und gelbe Federn, der Schwanz hat grüne und rote Federn. Mit seinem starken Schnabel ernährt er sich vor allem von Getreideflocken, Obst und dem Grünzeug was er in seinem Umfeld findet. Im wilden Leben kann er bis zu 50 Jahre alt werden. Die Papageien wissen nicht wie man Nester baut, sie nutzen die zurückgelassenen Baumhöhlen anderer Vögel. Bei den Menschen ist der Papagei deshalb so beliebt weil er sich gut Gesichter merken kann und Stimmen imitiert.
Die fortschreitende Landwirtschaft, Brandrodung und die Gewinnung von Holzkohle lassen den Lebensraum der Papageien immer mehr schwinden, man trifft sie fast nur noch in den Nationalparks Jaragua, Armando Bermudez, Jose del Carmen Ramirez und der Sierra de Bahoruco an.