Cabarete.- Tropensturm Erika war weit entfernt von Cabarete. Kein Sturm, kaum Regen, aber ein verstärkter Wellengang am Atlantik haben gereicht um einmal mehr die Strände von Cabarete in Mitleidenschaft zu ziehen. Besonders schwer getroffen ist „Kite Beach“. Eine der Hauptursachen für diese enormen Stranderosionen sind die Unternehmen welche in den naheliegenden Flussbetten den Sand abbauen.
Ein besonderer Dank gilt also einmal mehr den skrupellosen Unternehmern und der Umweltbehörde von Puerto Plata. Diese wurde schon oft beschuldigt hier, bedingt durch Korruption, den Unternehmern freie Hand zu lassen und Lizenzen zum Abtragen des Sandes aus dem Flussbett zu geben. Dies geschieht jedoch nicht, wie vorgegeben in einem limitierten Maße, sondern exzessiv.
Seit Jahren verschwinden die Strände von Cabarete, an immer mehr Grundmauern nagt der Atlantik. Fundamente sind bereits unterspült und der Hauptfaktor ist die Entnahme des Sandes aus den Flussbetten der Flüsse Yassica und Veragua. Einer der Unternehmen die hier ohne erfolgte Umweltstudien seit Jahren Sand abbaut ist der Besitzer der Ferreteria Linares. Umweltbehörden greifen nicht ein und so wird unkontrolliert Sand abgetragen, die LKW-Fahrer bleiben unbestraft. Heute weiß man mehr denn je zuvor wie wichtig der Sand aus den Flüssen ist. Dieser wird in den Atlantik gespült und von diesem dann an den Stränden von Cabarete wieder abgelagert.
Durch den starken Sandabbau fehlt dieser nun, die Folge sind enorme Stranderosionen. Bereits vor wenigen Jahren hatte man einmal den Playa Cabarete wieder mit Sand aufgefüllt. Nun ist es Kite Beach, hier trägt der Atlantik immer mehr Sand ab und man will sich nicht ausmalen wie die Folgen sind wenn an der Nordküste wirklich mal ein Tropensturm oder gar Hurrikan entlang zieht. Der dann viel stärkere Wellengang wird einige Tonnen Sand mit sich reißen. Wann werden die Umweltbehörden endlich eingreifen? Der Sandabbau beeinträchtigt ja nicht nur die Strände, auch die Lagune verliert in einigen Bereichen an Wasser und Mangroven sterben ab.