Puerto Plata.- Einst war Puerto Plata eine bekannte Anlaufstation für Kreuzfahrtschiffe. Dies liegt jedoch lange zurück, noch zu einer Zeit als selbst der Kreuzschifffahrtstourismus in den Kinderschuhen steckte. Ende der 70er Jahre kam dann die Wende im Norden der Dominikanischen Republik. Die Schiffe wurden größer, hatten mehr Tiefgang. Doch das Hafenbecken der Provinzhauptstadt war versandet und vermüllt, die Reedereien suchten sich andere Ziele und die Nordküste verfiel in einen Dornröschenschlaf.
Es brauchte aber keine 100 Jahre um die Braut des Atlantik, wie sich Puerto Plata auch gern nennt, wieder wach zu küssen. Das US-Unternehmen Carnival Corp. hat in der bisherigen Firmengeschichte gleich zwei Rekorde aufgestellt: in nur 5 Jahren hat man ein Anleger-Terminal für zwei Ozeanriesen geschaffen und dafür hat man 90 Millionen USD investiert (in den ersten Planungen war man noch von 65 Millionen USD ausgegangen).
David Candib. Vizepräsident der Entwicklungsabteilung bei Carnival Corp., gab diese Zahlen bekannt. Carnival habe gewusst dass die Nordküste der Dominikanischen Republik sich großer Beliebtheit bei den Passagieren erfreuen werde und man habe von Anfang an diesen Stützpunkt für sehr geeignet gehalten. Carnival Cruises, die firmeneigene Reederei, ist jedoch nicht die einizge Gesellschaft die hier vor Anker geht. Das Unternehmen hat 10 weitere Reedereien exklusiv unter Vertrag.
Carnival verfügt über 82.000 Angestellte die zur See fahren, hinzu kommt noch einmal ein Team von 12.400 Mitarbeitern die an Land arbeiten. Carnival Cruises hat insgesamt 29 Kreuzfahrtschiffe in Eigentum.
Ambar Cove in Maimon, nahe der Provinzhauptstadt Puerto Plata, ist das neueste Kreuzfahrt-Terminal in der Karibik und zählt zu den modernsten Einrichtungen. Puerto Plata kann mit einem historischen Zentrum aufwarten, dem Fortaleza, Ökoabenteuern und zahlreichen Wassersportarten.
Laut Candib bedarf es noch einiger Verbesserungen im historischen Zentrum. Ein weiterer Vorteil des Standortes sei laut des Vizepräsidenten, dass die Passagiere selbst auf Erkundung gehen können um die Stadt kennenzulernen und zu shoppen.
Die hohen Erwartungen von 350.000 Kreuzfahrttouristen im ersten Betriebsjahr sieht Carnival Corp. nicht, doch mit 300.000 Passagieren sei durchaus zu rechnen. Das Ziel sei, in den ersten 5 Jahren von Amber Cove die Zahl von 500.000 Besuchern pro Jahr zu erreichen.
Die Sicherheit sieht man als gewährleistet an, die Zusammenarbeit mit Cestur (Tourismuspolizei) würde gut funktionieren.
Kreuzfahrttouristen gaben in Puerto Plata bisher im Durchschnitt rund 100 USD pro Person aus, für Getränke, Speisen, Souvenirs und Kunsthandwerk.
