Santo Domingo.- Nachdem das Gesetz eine Bestrafung bei Abtreibungen aller Art vorsieht, zeigt sich die Katholische Kirche zufrieden. Sie forderten den unbedingten Schutz des ungeborenen Lebens. Menschenrechtsorganisationen und Frauenrechtlerinnen verteidigen jedoch die Rechte der Frauen. Hunderte Demonstranten forderten daher am Sonntag bei einem Protestmarsch die Entkriminalisierung des Abortes.
Der Marsch führte durch die Kolonialzone und am Unabhängigkeitspark verlas man eine Verlautbarung. Die Bestrafung für einen Schwangerschaftsabbruch wird ohne Ausnahme gefordert. Das Gesetz verletze die Würde und Rechte der Frau, heißt es weiter. Ob Vergewaltigung, Blutschande, Missbildungen des Fötus oder wenn die Schwangerschaft ein Risiko für das Leben der Frau bedeutet, alle Abtreibungen mit diesen Begründungen sollen straffrei sein.
Der Wortführer der Demonstranten wies darauf hin, dass die Todesrate schwangerer Frauen bei 13 % liege, weil diese ohne Fachkenntnisse Fehlgeburten einleiten. Nach Erhebungen soll es pro Jahr 35.000 Fehlgeburten geben, die Dunkelziffer liegt deutlich höher, da viele Abtreibungen und Fehlgeburten nicht gemeldet werden, da diese unter Strafe stehen.
Leidtragende sind die Frauen, welche wegen spezieller Gründe eine Abtreibung wollen. Regierungspräsident Danilo Medina selbst wollte in besonderen Fällen eine Abtreibung in der Verfassung zulassen, doch Senatoren und Abgeordnete entschieden anders. Medina hat daraufhin das Gesetz unterzeichnet, welches Frauen, Ärzte, Hebammen und jede andere Person unter Strafe stellt wenn diese eine Abtreibung durchführen.
Die Demonstranten erklärten, dass man im 21. Jahrhundert lebe und es nicht erlauben kann, dass ein Strafgesetzbuch vorsieht dass Leben einer Frau durch eine Schwangerschaft zu gefährden, ein Kind auszutragen, welches durch Blutschande / Vergewaltigung erzeugt wurde. Das Gesetz sieht im Falle von Abtreibungen Haftstrafen von 2 – 10 Jahren vor.