Dominikanische Republik: Ex-Prostituierte ist im Abgeordnetenhaus, Hoffnung für Frauen

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Santo Domingo.- Jacqueline Montero ist Abgeordnete. Ihre Geschichte ist tragisch, aber gerade wegen der schlechten Kindheit und Jugend ist sie nun sehr authentisch, kennt die Probleme von Gewalt und Prostitution aus eigener Erfahrung. Als Kind wuchs sie bei der Schwägerin auf, wurde von einem Verwandten mehrfach missbraucht. Mit 16 dann die Flucht in die Ehe, doch der Ehemann schlägt sie, zwingt sie zur Prostitution.

Die 46jährige wurde zur Abgeordneten gewählt, wird am 16. August ihr Amt antreten und ist dann die große Hoffnung vor allem für Frauen. Frauen, die ebenfalls Gewalt erleiden, sexuellen Missbrauch und in der Prostitution arbeiten. Montero hat all dies aus erster Hand am eigenen Leib erfahren und kann sich daher sehr gut in die Lage der Personen versetzen die sie nun vertreten soll.

Der normale Politiker kommt aus einem wohlsituierten und meist sehr konservativen Haus, wie soll er auch die Situation von Prostituierten verstehen? Politikern geht es gut, sie haben die Wände voller Diplome, haben eine gute Ausbildung erhalten und Hunger kennen sie nicht. Jacqueline Montero weiß wie es ist wenn Kinder vor Hunger schreien, wenn man zum Opfer wird und Gewalt zum Alltag gehört.

Die baldige Abgeordnete prostituierte sich mehr als ein Jahrzehnt, lebte in der armen Gegend bei Haina. Nach Jahren der Prügel die sie vom Ehemann bekam, machte dieser sich endlich davon, verließ seine Frau.

Montero kennt die Straße, den täglichen Kampf der Putas mit gewalttätigen Freiern die sich weigern ein Kondom zu benutzen. Irgendwann stellte sich die Frau dem Alltag, beschloss das Leben von Grund auf zu ändern. 1998 begann sie in einem Krankenhaus zu arbeiten als Praktikantin. Hauptsächlich widmete sie sich misshandelten Frauen, Sexualarbeiterinnen und HIV-Patienten. Sie begann sich sozial sehr aktiv einzusetzen und machte ihr Staatsexamen in Theologie. 2014 bekam sie einen akademischen Titel.

Jacqueline ist Mutter von1 5 Kindern. Drei Kinder hat sie selbst geboren. 1 Kind stammt vom Ehemann, 2 von Freiern. Zusätzlich hat sie 12 Kinder adoptiert, Kinder von Frauen die als sexuelle Arbeiterinnen aktiv sind. Seit 2010 war sie im Stadtrat von Haina, nun hat man sie zur Abgeordneten gewählt und ebenfalls hat sie ein Buch geschrieben. In ihrer eigenen Biographie will sie den Menschen bewusst machen dass Putas sich diesen Job nicht gesucht haben um das Leben zu genießen sondern dass sie ein schreckliches Leben führen.

Wünschen wir Frau Montero viel Erfolg bei ihrer politischen Arbeit und dass sie endlich mehr Gerechtigkeit in die Welt der Frauen bringt die misshandelt werden und ihre einzige Chance in der Prostitution sehen um ihre Kinder satt zu bekommen.

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