Sosua.- Man umschreibt es nett mit „die Regierung der Dominikanischen Republik“, gemeint ist kein Anderer als der gefürchtete Diktator und Generalissimo Rafael Leonidas Trujillo. Er hatte sich die Missgunst der USA eingeholt, nachdem er Massenmorde an Haitianern hatte durchführen lassen. Wie konnte er wieder die Gunst der Weltmacht erwerben? Die Juden waren die Lösung.
Adolf Hitler hatte Ende der 30 er Jahre mit einer Hetzjagd gegen die Juden begonnen, deren Flucht führte zunächst in andere europäische Nachbarländer Deutschlands. Das Vordringen der Deutschen Wehrmacht jedoch hatte zur Folge, dass es kein sicheres Land mehr gab für Juden. Die Flucht führte über den Atlantik, Richtung Amerika. Doch auch hier war man nicht so angetan von den Juden. Trujillo sah seine Chance und die gleich im Doppelten Sinn. Die Aufnahme der Juden gab ihm wieder internationale Anerkennung und zudem versprach sich der Rassist, der selbst eine haitianische Großmutter hatte und sich täglich puderte um die dunkle Haut zu verbergen, eine „Aufhellung“ der dominikanischen Bevölkerung!
In Sosua sollten bis zu 100.000 Juden Zuflucht finden, es kamen jedoch weniger als 1.000. Die deutschen U-Boote torpedierten Schiffe im Atlantik, somit war der Fluchtweg sehr gefährlich und nur wenige Juden überlebten diese Route.
Die Juden siedelte man in Sosua, an, hier hatte eine US-Firma Land zur Verfügung gestellt. Auf dem Karstland taten sich die jüdischen Siedler, meist alle mit akademischen Berufen, als Bauern schwer. Nach einer Umstellung von Landwirtschaft auf Viehwirtschaft kam der Erfolg der Siedler. Die 1940 gegründete Siedlung und ihre Produktionsfirma sind heute noch bekannt und zählen zu den bekanntesten Firmen des Landes: Productos Sosua.
Im Jüdischen Museum (bei der Synagoge) gibt es nun eine Ausstellung, sie erinnert an die Anfangszeiten der jüdischen Flüchtlinge in der Dominikanischen Republik.
Mehr zur Geschichte von Sosua: http://www.karibik-news.com/dominikanische-republik-live/dr-live-in-deutsch/3199-dominikanische-republik-sosua-damals-und-heute.html