Bavaro.- Tierschutz ist eine Rechnung mit Unbekannten in der Dominikanischen Republik. Natürlich gibt es eine Tierschutzbehörde, auch Gesetze zum Schutz der Tiere. Die Behörde untersteht dem Öffentlichen Ministerium, dieses gab erst kürzlich eine Pressemitteilung heraus um auf das Gesetz 248-12 hinzuweisen.
Ausdrücklich wies man darauf hin, dass auch „Streuner“, also Hunde die am Strand, am Fluss oder in den Badeplätzen leben, ein Recht auf Leben haben (Artikel 61). Keinesfalls darf man Tiere vergiften, wer Tiere misshandelt oder vergiftet, der muss mit Sanktionen rechnen. Die Rechtsprechung sieht vor, die Verletzung des Tierschutzgesetzes mit Geldstrafen zu ahnden. Vorgesehen sind 25 – 50 Mindestlöhne als Geldstrafe. Auch Haftstrafen sind möglich, zwischen 3 Monaten und einem Jahr ist alles möglich.
Wie aber sieht die Realität aus? Wenn man die Tierschutzbehörde anruft, dann passiert nicht viel bis nichts. Der Grund: Man hat nicht genügend finanzielle Mittel um auch „vor Ort“ die Misshandlungen zu kontrollieren! Wer also ein misshandeltes Pferd, bis auf die Knochen abgemagert und schwere Karren ziehend in Santo Domingo meldet, der wird wenig Erfolg haben.
Ansonsten gibt es auch immer wieder Vergiftungsaktionen, meist haben diese zwei Ursachen: 1) es gibt Menschen die sich durch die Anwesenheit von Hunden und oder Katzen gestört fühlen oder 2) Diebe, welche in Wohngegenden neue Beutezüge planen und natürlich stören da Haustiere, könnten die Einbrüche erschweren / verhindern.
Momentan herrscht eine solche Aktion im Residencial „El Ejecutivo“ in Bavaro. Seit drei Wochen sterben hier zahlreiche Hunde und Katzen, Eigentümer wie Mieter in dieser Siedlung sind traurig und wütend, aber auch verängstigt, Man rechnet mit Dieben. Mehr als 16 Hunde und Katzen wurden bereits vergiftet, man nahm vielen Bewohnern ihre liebsten Familienmitglieder.
Das Gift, welches zur Anwendung kommt, ist absolut letal, man kann vermuten dass es sich um das Rattengift „Tres pasitos“ handelt. Es ist zwar offiziell verboten, aber was heißt schon in der Dominikanischen Republik „offiziell“? Mit anderen Worten, an jeder Ecke kann man es illegal erwerben, nur die Preise haben sich seither verdoppelt bis verdreifacht.