Jarabacoa.- Die Umweltbehörde hat offensichtlich kapituliert, oder wurde sie geschmiert? Im Sektor Pedregal Abajo von Jarabacoa arbeiten und qualmen drei Holzkohlemeiler. Fleißig produziert man hier Holzkohle. Laut Capitan Tito Montero Vicente vom Nationalen Heer, im Dienst des Umweltamtes, hat er bereits mehrere Male die Produktionsanlage geschlossen.
Montero Vicente begleitete Reporter der Zeitung Diario Libre zum Tatort und da erklärte er dass er einfach müde sei den Holzkohleproduzenten zu folgen. Wird eine Anlage geschlossen, so sammeln sie das Holz an einem anderen Ort und errichten neue Meiler, so der Heeresoffizier. Man weiß auch, dass die Holzkohle dann Sackweise im Ort und in der Umgegend verkauft wird, es gibt noch viele Frituras und Herde hier die mit Holzkohle betrieben werden.
Nicht das einzige Umweltverbrechen in Jarabacoa. Nicht weit von den Meilern entfernt werden täglich 7-8 LKW-Ladungen mit Sand und Kies abgetragen die man an lokale Bauunternehmer als Baumaterial verkauft. Die Entnahme aus dem Flussbett vom Rio Jimenoa hat schwerwiegende Folgen für die Natur, doch wie auch beim illegalen Fällen von Bäumen, der Offizier im Dienst der Umweltbehörde fühlt sich allein gelassen, verlangt eine Militarisierung der Zone um den Transportverkehr zu kontrollieren.
Die LKW-Fahrer, welche die Materialien illegal abtransportieren, zahlen den „tigueres“ (Gaunern) zwischen 400 – 500 RD$ damit sie gewarnt werden wenn die Umweltbehörde sich mit Inspektoren nähert. Montero vermutet sogar in seiner Dienststelle Informanten, denn sowie eine Patrouille das Büro verlässt, schon ist man am Flussbett informiert und vorbereitet.
Nun fragt man sich, warum man nicht mit Zivilstreifen an den Ort geht? Warum werden die Umweltverbrecher nicht verhaftet, bestraft? Die Fahrzeuge beschlagnahmt? Wenn man wollte, dann könnte man auch…aber wer das Land kennt, der weiß auch die wahren Hintergründe für dieses Spektakel.