Das letzte Phänomen mit einem massiven Aufkommen von Braunalgen > Sargassum < liegt schon einige Jahre zurück. Im April 2011 trat die invasive Braunalge in vielen Buchten in der Karibik auf, tonnenweise lagen die Algen an den Stränden. Dieses Ereignis wiederholt sich nun in vielen Bereichen der Karibik. Dieser „Seetang“ ist meist ein Ärgernis für die Bewohner von Küstengebieten, aber auch für Hotelbesitzer und Touristen. Dabei hat das Sargassum ökologische Vorteile und wir möchten hier einmal einige Infos zur Braunalge geben.
1) was macht das Sargassum, wo kommt es her?
Die Algen entstehen im Sargasso Meer im Atlantischen Ozean rund um Bermuda. Es gibt zwei Arten (S.natans und S.fluitans) die sich vegetativ vermehren und auf der Wasseroberfläche schwimmen. Der Golfstrom treibt die Algen unter anderem in den Golf von Mexiko, ebenso findet man die Algen im Karibischen Meer.
2) Welche Ursachen haben die Sargassum-Invasionen?
Die plötzlichen Invasionen der Alge erklären sich durch bestimmte Wettermuster und die wärmeren Temperaturen an der Karibikküste. Meeresbiologen beobachten einen Wachstumsrückgang mit dem Fallen der Temperaturen im Herbst. Wenn jedoch die Temperaturen zunehmen, dann kommt auch das „Meeresunkraut“ in die Karibik.
3) Sargassum ist überall, außer in…
der Arktis. Die Braunalge findet man im Indischen Ozean, Atlantischen Ozean, im Pazifik und der Karibik. Jedoch in den kalten Gewässern der Arktis ist das Sargassum nicht mehr vorzufinden.
Das Sargassum wird bereits seit dem 8. Jahrhundert wegen seiner natürlichen Heilkräfte verwendet. Entdeckt wurde es in der chinesischen Medizin, wo man die natürliche Jod-Quelle des Sargassums zur Behandlung von Kröpfen, Schilddrüsenerkrankungen und als Diuretika verwendete. Auch zur Behandlung von Leistenbrüchen und geschwollenen Hoden kommt die Braunalge zur Verwendung.
5) Dünger
Die Braunalgen eignen sich hervorragend als Düngemittel. In Tobago hat die Regierung die Bauern dazu ermuntert das Sargassum in die Böden einzuarbeiten, es enthält zahlreiche Nährstoffe und Kohlenstoff. Auch die Einarbeitung in alte Strände hebt die Sandqualität.
6) Meeresschildkröten lieben es
Das dichte Feld mit Algen, an der Oberfläche schwimmend, ist ein idealer Schutz vor allem für junge Schildkröten die noch keine guten Schwimmer sind. Zudem bietet die Algendecke eine gute Nahrungsquelle für Meeresschildkröten, ist aber auch Schutz und Nahrung für Krabben, Garnelen und Muscheln.
7) Küstenschutz
Die angespülten Algen bieten einen guten Strandschutz, reduzieren die Erosionen durch Wellen und Wind, schützt auch den Sand an den Dünen. Ausserdem lagert sich mehr Sand an wenn an der Küste das Sargassum angespült wurde.
8) Vogelnahrung
Das an den Strand gespülte „Unkraut“ ist ein ideales Lebensmittel für Seevögel, wie unter anderem die Pelikane.
9) Wenn die Braunalgen sinken
Die Braunalge hat zahlreiche Blasen, diese enthalten Sauerstoff und machen das Sargassum schwimmfähig. Diese Pneumatozisten werden mit zunehmendem Alter jedoch ihren Sauerstoff verlieren und die Braunalgen beginnen zu sinken. So versorgen sie den Meeresgrund mit wichtigen Nährstoffen und Kohlenstoff, werden zur Nahrungsquelle für wirbellose Tiere und Fische in der Tiefe des Meeres.
10) Urlaubsplanung
Man weiß zwar warum die Braunalgen sich explosionsartig vermehren können und so zur Belästigung an Stränden werden, doch hat man bisher keinen festen Zeitzyklus ausmachen können. Seine Urlaubsplanung als so zu gestalten dass man keine Algenplage erlebt ist nicht möglich. Meeresbiologen arbeiten seit langem daran ein Wettermuster zu erstellen anhand dessen man erkennen kann wie Wassertemperaturen und Windverhältnisse zusammenspielen müssen damit es zur starken Vermehrung der Algen kommt.