Santiago.- Wir hatten bereits über das Umweltverbrechen in Santiago berichtet. Es geht um die mehr als 20 gefällten Bäume im Stadtpark Duarte. Die zweitgrößte Stadt der Dominikanischen Republik zierten Bäume die teils über 100 Jahre alt waren, mit ihren belaubten Kronen den Besuchern Schatten spendeten. Doch ein neuer Bebauungsplan sah eine Umgestaltung vor, die Bäume mussten weg, was auch im Sinne der Kirche war, denn das katholische Kirchenregiment wolle eine freie Sicht auf die Kathedrale, da stören Bäume nur.
Ohne Genehmigung wurden die Bäume gefällt, das erregte die Öffentlichkeit. Denn, das kam erschwerend hinzu, eine Genehmigung durch das Umweltministerium lag nicht vor. Die Arbeiter rechtfertigten sich schnell mit einer Ausrede: Die Bäume waren krank, stellten eine Gefahr dar, so hieß es. Eine Notlüge und die Konsequenzen muss nun Bürgermeister Gilberto Serulle tragen.
Zwei Organisationen haben offiziell eine Klage bei der Staatsanwaltschaft eingereicht. SOECI (Vereinigung zur Entwicklung von Santiago) und „Santiago, somos todos“. Die Klage umfasst nicht nur das illegale Fällen von Bäumen im Park, auch in anderen Gebieten wurden ohne Genehmigung Bäume gefällt, insgesamt mehr als 35.
Es ist nicht das erste Mal dass das Bürgermeisteramt in die Kritik gerät. Im vergangenen Jahr hat man in einer Avenida den Mittelstreifen neu bepflanzt. Offensichtlich kaufte man hier die teuren Bäume um einer Gärtnerei einen Gefallen zu tun, denn Biologen haben sofort reklamiert dass die gesetzten Bäume völlig ungeeignet sind. Das Erdreich ist nicht ausreichend genug damit die Pflanzen fest wurzeln können. Bei Stürmen droht daher eine Entwurzelung und umstürzende Bäume sind eine Gefahr. Weiter erreichen diese Bäume eine Höhe von 15-20 Metern, stehen aber unter Stromleitungen. In wenigen Jahren werden die Baumkronen dann im Wind die Leitungen abreißen.
Foto: Bürgermeister Serulle