Gaspar Hernandez.- In ungefähr einem Kilometer Entfernung von Gaspar Hernandez gibt es ein Gebiet namens „Rompe Olas“. Natur pur an der Nordküste der Dominikanischen Republik. Am Strand und an einer Flussmündung gibt es Mangroven, teils unter Artenschutz stehend. Dieses Bild ist jedoch Vergangenheit.
Im Juli 2014 begannen hier erste „Bereinigungen“, tausende Quadratmeter wurden von Pflanzen, Buschwerk und Mangroven befreit, die Fläche mit Kalitsche (Muschelkalkstein) bedeckt. All dies in einem vom Gesetz (64-00) geschützten Raum, denn ohne ausdrückliche Genehmigung des Tourismusministerium, dem Umweltministerium und der Marine der Dominikanischen Republik darf man weder die Küstenlinie auf den ersten 60 Metern bebauen, noch die Uferzonen eines Flusses, hier muss an jeder Uferseite 30 Meter Platz bleiben.
Gut zu erkennen, der Kahlschlag am Küstenstreifen
Als damals die Bauarbeiten begannen wurde seitens des Umweltministeriums reagiert. Ingenieur Pedro Montero wurde für diese Arbeiten verantwortlich gemacht und bekam vom Umweltministerium und der Kriegsmarine eine Klage zugestellt. Er sollte das Gelände räumen und in den ursprünglichen Zustand versetzen und zusätzlich eine Geldstrafe von 300.000 RD$ zahlen.
Wer in diesen Küsten- und Uferzonen bauen möchte, der benötigt die Genehmigung der Ministerien und am Ende muss der Regierungspräsident per Dekret dieser Bebauung zustimmen. Ansonsten gilt absolutes Bauverbot in der Küstenzone (60 Meter) und an Flüssen (30 Meter je Uferseite).
Buschwerk abgeschlagen, nach der Trocknung wird geräumt
Pablo Jimenez, Umweltdirektor der Provinz, sieht dem Bauvorhaben bei Caspar Hernandez mit geschlossenen Augen zu. Auf Nachfragen beim Umweltministerium in Santo Domingo wird einem jedoch bestätigt dass es KEINE Baugenehmigungen gibt und nach wie vor der Zahlungsbefehl gegen den Bauingenieur / Bauunternehmer besteht. Der übrigens ist bekannt für Gesetzesübertretungen, jahrelang betrieb der Unternehmer eine illegale Grancera.
Beschämend wie sich das Umweltministerium zeigt, aber die Schuldzuweisung geht auch an das Ministerium in Santo Domingo, an die Marine und das Tourismusministerium. Weder das bestehende Strafurteil wird vollstreckt, noch wird der Bau gestoppt, noch werden Genehmigungen nachgereicht. Es geht einfach seinen karibischen und scheinbar auch korrupten Gang. Denn dass niemand etwas sieht, niemand etwas unternimmt, das stimmt bedenklich.
…dann mit Kalitsche die Flächen bedecken