Santo Domingo.- Die beiden Kohlekraftwerke bei Punta Catalina stehen nicht nur in der am dichtesten bevölkerten Gegend der Dominikanischen Republik, von Anfang an gab es Skandale um die von der Regierung so begehrten Kraftwerke. Jedem Präsidenten seinen Skandalbau, Leonel Fernandez hatte seine Metro, Danilo Medina seine Kraftwerke.
Als damals das große „Energieprojekt“ geplant war, ging man von 600 Mio. USD Baukosten aus, die Kraftwerke (2) sollten 2x 300 Megawatt leisten. Obwohl Kohlekraftwerke nicht mehr „up to date“ sind, feierte man diese Energieanlage als „technisch auf dem neuesten Stand“ und versprach ein Ende der Stromsperren im Lande. Das Projekt wurde genehmigt, nebst der erforderlichen Neuverschuldung.
In den ersten Monaten verlief noch alles planmäßig, dann kam es nur noch zu Pleiten, Pech und Pannen. Das Gelände war nicht tauglich, die Zufahrt musste erweitert werden und viele Dinge mehr. Beim Transport und Einbau wurde eine Turbine beschädigt, der Zeitplan entglitt dem Bauunternehmen völlig. Eventuelle Korruptionsvorwürfe lassen wir beiseite, um dieses Projekt im Abgeordnetenhaus genehmigt zu bekommen, wurde viel Geld zusätzlich in die Hand genommen.
Als dann endlich die beiden Kraftwerke nahezu fertiggestellt waren, stellte das Konsortium Odebrecht-Tecnimont-Estrella eine weitere Forderung an die Regierung der Dominikanischen Republik. Um die Maximalleistung nutzen zu können und die Kohlekraftwerke fertig stellen zu können, verlangte das Konsortium eine weitere Forderung in Höhe von 973,2 Millionen USD. Das ist das 1,5 fache des einstigen Neupreises. Die Regierung verweigerte die Zahlung, welche im Juli 2017 gefordert wurde. Seither gab es einen Rechtsstreit, die international anerkannte Schlichterin Mercedes Tarrazon konnte den Fall nun beenden. Wenn die Regierung weitere 395,5 Mio. USD zahlt, werde das Bauwerk erfolgreich beendet und dann kann das potenzielle Generationsmaximum abgerufen werden.