
LA ALTAGRACIA, Dominikanische Republik – Mehr als 300 Gebäude und Hütten wurden seit Dienstag im so genannten Mata-Mosquito-Sektor, einer Siedlung haitianischer Einwanderer, meist ohne Papiere, an der Küste von Bávaro abgerissen.
Bisher ist nicht bekannt, wer die Räumung angeordnet hat, durch die Tausende von Ausländern, die dort seit 5, 10 und 15 Jahren lebten, ins Freie gesetzt wurden.
Presseberichten zufolge wird das Personal, das die Räumung und den Abriss durchführt, von Soldaten der Armee und der Polizei bewacht, die den Zugang zu dem Gebiet beschränkt halten.
Dutzende von Lastwagen und Kleintransportern fuhren mit dem, was von den Habseligkeiten der eingestürzten Häuser übrig geblieben war, aus der ehemaligen Siedlung.
Unter den zerstörten Häusern befanden sich auch Lebensmittelläden und mehrstöckige Häuser.
Es heißt, dass der Grundstückseigentümer die Gunst der Stunde nutzte, um inmitten der Lawine von Operationen der Generaldirektion für Migration zu handeln.
Vor den Abrissen wurden die Betroffenen, die keine Eigentumsurkunden besitzen, weder benachrichtigt noch erhielten sie Unterlagen. Es war auch nicht möglich festzustellen, ob die Kläger über Urteile oder Eigentumsurkunden verfügen. (AM)
Anmerkung der Redaktion:
Tatsache ist, dass hier NIEMAND gewarnt wurde. Der nächtliche Einsatz begann um 2.30 Uhr, es wurden wahllos die ersten Häuser eingerissen. Darunter viele, wo es durchaus Grundstückstitel gab und die Bewohner eine Aufenthaltsgenehmigung hatten, oder gar Dominikaner waren!
Auch eine Schule der Grupo Puntacana wird dem Erdboden gleich gemacht. Kaum anzunehmen, dass der „Urvater der Region Punta Cana“, Frank Rainieri, hier eine Schule bauen lies, wo der Grundstückstitel nicht vorlag. Hier geht es ganz sicher nicht um eine Aktion gegen illegale Haitianer, hier sind vermutlich grosse Investoren im Hintergrund – die Premiumlage bietet sich ja für weitere Wohnanlagen an! Eine zentrale Lage in Bavaro! In einem „haitianischen Barrio“ wird niemand investieren, wenn es aber „gereinigt“ ist, wird man richtig Gewinn machen.
Eine dominikanische Reporterin hatte sich Zugang verschafft und wurde von der Polizei bedroht! Offiziell ist das Barrio abgeriegelt, Zugang haben nur ehemalige Bewohner. Hier ein weiterer Videobericht: https://www.facebook.com/story.php?story_fbid=1381423589711550&id=100035317651426&rdid=L0neIRp7oZjf9Sso
Und noch ein Bericht eines lokalen Nachrichtendienstes in Bavaro