Santo Domingo.- Im Zusammenhang mit Drogen und der Dominikanischen Republik denkt man gleich an die großen Mengen Rauschgifts welches über das Drogenkatapult in der Karibik auf die Märkte in den USA, Kanada und verschiedene Länder Europas geschleudert werden. Dies mag ein internationales Problem sein, die DomRep hat ihr eigenes Drogenproblem, dieses wächst explosionsartig.
Früher haben die Drogenkartelle ihren „Mitarbeitern im Netzwerk“ für den Schmuggel Geld bezahlt, heute wird immer mehr des Anteils am Gewinn auch in Naturalien verrechnet. Im Klartext: ein Teil der Drogen bleiben auf der Insel. Diese Praktik hat in den vergangenen Jahren den erwünschten Erfolg für die Dealer gebracht. Man hat einen immer größer werdenden Kreis Abhängiger geschaffen.
In den Barrios der Städte wachsen die Drogenverkaufspunkte wie Pilze aus dem Boden, Rauschgift ist begehrt und verkauft sich wie heißes Brot. Die Jugend spaltet sich in verschiedene Lager. Ein Teil studiert oder geht einer Arbeit nach, doch die anderen Teile holen auf. Wer Glück hat kommt an die Drogen, kann damit dealen und handeln. Ein begehrter „Job“, denn hier kann man viel Geld verdienen und Kunden gibt es genug. Das letzte Lager bilden die Süchtigen.
Keine Arbeit, keine Hoffnung, keine Perspektiven. Man sucht sein Glück im Rausch der Droge. Um diese zu bezahlen wird man kriminell. An illegale Waffen kommt man schnell und einfach im Land. Notfalls raubt man eine Schusswaffe. Danach geht es auf Raubzüge. Diese nehmen immer mehr zu. Die Probleme mit Gewalt, Verbrechen und auch die Prostitution – haben eine gemeinsame Wurzel. Statt Hetzjagden auf Prostituierte, statt Reformen beim Waffengesetz, man sollte das Übel an der Wurzel packen, den Drogenhandel hart bekämpfen.
Hier jedoch zeigt die Justiz Schwächen. Unermüdlich kämpfen die Polizisten Windmühlen. An Wochenenden werden Dutzende kleiner Dealer ergriffen und dem Haftrichter überstellt. Doch wohin mit ihnen, den kleinen Dealern? Gefängnisse sind mindestens 3fach überbelegt und so sind die Drogenhändler schneller frei als gefasst.