Santo Domingo.- Die Zahl der Kinderschwangerschaften in der Dominikanischen Republik nimmt weiter alarmierend zu. Dies hat schwere Folgen für tausende Familien im Land. Vor allem geraten immer mehr junge Mädchen in den Teufelskreis der Armut. Wenn sie Schulhefte und Bücher gegen Windeln und Babynahrung tauschen, dann bleibt die Bildung auf der Strecke.
Es stellt sich die Frage: Wenn man doch so viel Zeit hat mit der Familienplanung, warum beschleunigt man den Prozess der Fortpflanzung? Immer mehr Mädchen sind bereits im zarten Alter von 15 Mutter, verlieren ihre Zukunftsperspektiven. Ein hoher Preis wird gezahlt, nur weil man an einem Kondom gespart hat.
Die zunehmende Zahl von Kinderschwangerschaften ruft einmal mehr zahlreiche Organisationen dazu auf, von den Behörden, allen voran dem Gesundheitsministerium, mit Dringlichkeit diese Entwicklung in der Dominikanischen Republik Einhalt zu gebieten.
Wer mit 15 bereits zur Mutter wird, der verbaut sich die Chance auf eine abgeschlossene Schulbildung, auf ein Studium, eine Ausbildung. Der Teufelskreis setzt sich fort, denn die jungen Mütter können ihren Kindern nicht viel bieten und trotz des schlechten Vorbildes folgen die heranwachsenden Mädchen dem Beispiel ihrer Mütter, machen diese dann mit 30 bereits zu einer Großmutter. Man verliert sich im Labyrinth der Armut, versucht dieser zu entkommen, indem man hofft, dass ein Vater die junge Familie ernähren wird. Das Gegenteil ist der Fall. Verantwortlichkeit kennen die meisten Männer nicht, werden sie mit einer Vaterschaft konfrontiert – machen sie sich aus dem Staub. Auch hier herrscht Handlungsbedarf seitens der Regierung.
In den Armutskreisen entscheiden sich 8 von 10 Jugendlichen für eine Schwangerschaft. Damit bremst man nicht die soziale Katastrophe, man beschleunigt sie. Eine Mutterschaft führt zu sozialen und wirtschaftlichen Problemen, eine Vaterschaft jedoch behindert die Zukunft nicht. Die Hormone der Jugend spielen verrückt und so werden Kinder von Kindern produziert wie Tiere in einer Zuchtfarm.
Viele Eltern, speziell in Armutskreisen, bieten den Kindern keine Orientierung. In den Randgruppen ist diese Entwicklung alarmierend, es kommt zu zahlreichen Problemen, unter anderem zählen hierzu auch Fehlgeburten, gesundheitliche Probleme, sozialer Abstieg, illegale Abtreibungen fördern die Muttersterblichkeit.
Man fordert neue Gesetze, mehr Kontrollen. Zwar ist der Verkauf von Alkohol an Jugendliche verboten, doch wird dies selten kontrolliert. Vor allem aber haben Jugendliche Zugang zu Cabañas, hier fehlt eine Alterskontrolle und in der Anonymität hat man hier auch Zugang zu Alkohol. So fordert man eine Identifizierung der Personen beim Eintritt in eine Cabaña. Um den Prozess der vermehrten Kinderschwangerschaften zu bremsen werden nun drastische Maßnahmen gefordert.
Anmerkung der Redaktion: die bisher jüngste gebärende Mutter war 11 Jahre alt und kam aus der Ortschaft Banilejo.
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