Montecristi.- Die Dominikanische Republik hat viel zu bieten, nach den Worten des Tourismus ist es das Land, was „Alles hat!“. Fragt man die Touristen, warum sie denn dieses Land besuchen, so sind es weit mehr als 85 % die angeben: Wegen des Klimas, den Stränden, dem Meer. Unmittelbar danach sind die Urlauber begeistert von der Bevölkerung, der Freundlichkeit, Gastfreundschaft und Lebensfreude. Danach spricht man von vielen anderen Vorzügen des Landes, von Flora und Fauna ist kaum die Rede. Zu Unrecht.
Das Land hat eine unzählige Vielfalt an endemischen Pflanzen und Tieren zu bieten.
Der normale Urlauber hat meist nur Kontakt mit einer Spezies: kleine freche schwarze Vögel, sie attackieren die Open Air Restaurants in den Resorts und klauen alles von den Tellern. Man liest ebenfalls viel in den Reiseführern, muss aber, und ie Vögel zu erleben, die Hotelanlagen verlassen. Im Gegensatz zu den Urlaubern sind die Vögel Frühaufsteher. Daher sind die Vogelkundler (Ornithologen) im Vorteil. Sie stehen früh auf und frönen ihrem Hobby, der Vogelbeobachtung. Im Südwesten gibt es den Nebelwald Cachote, nahe Pedernales das Hochtal „Hoyo de Pelempito“, sogar die Lagune Oviedo ist ein Highlight. Hier findet man Flamingos, Löffler und viele andere Vogelarten.
Im Norden der Dominikanischen Republik, gerade im Nordwesten, an der Grenze zu Haiti, findet man noch nahezu jungfräuliche Entdeckungsgebiete. Eines dieser Vogelparadiese befindet sich bei Montecristi. 138 Arten kann der Ornithologe hier beobachten, davon sind 13 Spezies endemisch. Vor der Küste der Provinz Montecristi lagern mehrere Inseln, unter anderem die Gruppe „Cayo 7 Hermanos“. Zum Schutz der Vögel dürfen einige Inseln nicht betreten werden, hier will man die brütenden Tiere nicht stören.
Hier trifft man den Zumbadorcito (Mellisuga minima), er ist nur wenige Millimeter größer als der Zunzuncito (Mellisuga helenae), dem kleinsten Vogel der Welt, der auf Kuba endemisch vorkommt. Die DR hat somit den zweitkleinsten Vogel der Welt zu bieten. Man trifft viele Reiher und Kraniche, diese sind bis zu 1,2 Meter groß, können sogar die Größe eines Straußes erreichen.
Während Ornithologen ihre Beobachtungen meist unter wissenschaftlichen Aspekten machen, ist die Beobachtung von Vögeln eine sehr unterhaltsame Sache und begeistert jeden. Hinzu kommt, dass die Beobachtung von Vögeln ein Markt im Tourismus ist. Allein in Mexiko, Kanada und den USA haben rund 60.000 Personen für diese Art Urlaub umgerechnet 950 Milliarden RD$ ausgegeben.
Wer die Natur liebt und sich die Gegend an Haitis Grenze gern genauer ansehen will, dem empfehlen wir einen Aufenthalt im Kolibripark. Ein paradiesisches Kleinod, mit tropischem Garten, Natur-Badeteich und Pfauen. Unter deutscher Leitung: http://www.kolibripark.com/indexb.html