Santo Domingo.- Vor gut einemMonat wurde das Projekt „Misión rescate liste roja“. Hierbei geht es darum, Patenschaften für Pflanzen zu übernehmen, welche vom Aussterben bedroht sind. Bisher hat man die Unterstützung von 20 Unternehmen, die helfen, damit diese Pflanzen im Botanischen Garten konserviert werden können.
Die Unternehmen sichern mit ihrer finanziellen Hilfe das Aussäen von 500 Pflanzen je bedrohter Spezies, dazu gibt es lehrreiche Tätigkeiten um die Bildung zu fördern und die Bewohner zu sensibilisieren. Die Initiative besteht aus einem Bund, diesem gehört das Umweltministerium an, das Nationale Netzwerk von Unternehmen zum Schutz der Umwelt (Ecored), der Deutschen Kooperation für Entwicklung (GIZ) und dem Nationalen Botanischen Garten von Santo Domingo.
Ricardo Garcia, Direktor des Botanischen Gartens, erklärt: viele Pflanzen kommen hier in der Dominikanischen Republik endemisch vor, es gab ein hohes wirtschaftliches Interesse, zum Beispiel die Verwendung der Pflanzen als Nutzholz, zur Fruchtgewinnung oder auch zur pharmazeutischen Nutzung. Dabei hat man die Nachhaltigkeit außer Acht gelassen. Dieser Raubbau führte nicht selten zur Bedrohung des Bestandes, bis hin zur Gefahr des Aussterben der Pflanzen.
Neben dem exzessiven Gebrauch haben noch andere Gründe das Verschwinden vieler Pflanzen gefördert. Die Entwicklung in der Land- und Viehwirtschaft, das Wachstum der Wohngebiete und der Straßenbau, nicht zu vergessen der Bergbau, hier wird noch das extrem giftige Zyankali verarbeitet.
Ein Beispiel für vom Aussterben bedrohte Arten ist die Pflanze „Canelilla“ (Pimienta haitiensis), deren Blätter ursprünglich bei der Herstellung zum Landestypischen Likör Mamajuana verwendet wurden. Aus den Blättern wird auch ein Öl gewonnen, welches zum Beispiel in Raumsprays verwendet wird, oder in Ölen zur Aromatherapie und in Parfums.
Beim Nutzholz hat man ebenfalls rücksichtslos gerodet, zuerst mit den Edelhölzern die Märkte in Europa und den USA bedient. Heute sind viele Arten bedroht, zum Beispiel der Mahagonibaum.
Die Rote Liste der vom Aussterben bedrohten Arten ist eine Arbeit und ein Ergebnis von mehr als 40 Jahren Arbeit. Die Insel Hispaniola bietet mehr als 6.100 verschiedene Arten, die sich auf Haiti und die Dominikanische Republik verteilen. 34 % dieser Pflanzen kommen nicht in anderen Teilen der Welt vor. Die Rote Liste kennt drei Kategorien: in kritischer Gefahr, empfindlich, und vom Aussterben bedroht.