Santo Domingo.- Immer größer werden die Menschenmengen, welche an den „Grünen Märschen“ im Land teilnehmen. Grün steht für den Protest gegen Korruption und fehlende Strafverfolgung korrupter Personen. Immer mehr Skandale gibt es aufgrund dieser Entwicklung.
Zuerst sprach ein Regierungsvertreter von Rebellen und Terror, dann kam versehentlich der Abhörskandal ans Tageslicht. Bei Telenoticias hatte der Funktionär bekannt, dass man den Inhalt von Whatsapp der Führer dieser Bewegung kenne. Danach gab es eine Verhaftung eines Organisators und Aktivisten der grünen Protestbewegung. Man „fand“ Drogen bei ihm. Später wurde der Mann freigelassen, der Fall wird ermittelt.
Nun ereignete sich heute ein weiterer Skandal. Sicherheitspersonal der Generalstaatsanwaltschaft schoss auf eine Gruppe von Personen, welche vor der Staatsanwaltschaft ein Lager errichten wollten um nach der Liste von Namen zu verlangen welche Aufschluss darüber gibt, welche Funktionäre der Dominikanischen Republik Bestechungsgelder vom Unternehmen Odebrecht erhalten haben.
Aus Brasilien kam eine Delegation, übergab die Namen von (Ex) Politikern der DomRep, welche eine offene Hand gehabt haben. Entgegen der Aussage am Anfang der Woche will man nun nicht mehr die Namen bekannt geben. Der Abgeordnete Fidelio Despradel erklärte, dass Generalstaatsanwalt Jean Alain Rodriguez den Auftrag bekommen habe, die Namen der korrupten Funktionäre nicht zu veröffentlichen.
Die Meldung gibt nicht an, ob nur Warnschüsse abgegeben wurden, ob es Gummigeschosse waren oder scharfe Munition. Zumindest berichtet man nicht von Verletzten.
Nach dieser Meldung kam eine weitere Nachricht. Der Generalstaatsanwalt habe noch nicht die Namensliste erhalten, werde aber auf jeden Fall die in den Bestechungsfall verwickelten Politiker der Gerechtigkeit unterwerfen.
Fakt ist, dass die Liste am Freitag übergeben und veröffentlicht werden sollte. Odebrecht hatte insgesamt 92 Millionen USD Bestechungsgelder an Funktionäre gezahlt, später wurde das brasilianische Unternehmen dazu verurteilt wegen der Bestechung eine Strafe in Höhe von 184 Mio. USD an die Dominikanische Republik zu zahlen.
Weitere Entwicklungen: Der Fall macht heute stuendlich Schlagzeilen: Die Polizei verhinderte mit Tränengas, dass eine Kommission von Abgeordneten Zugang bekam zur Staatsanwaltschaft. Nach dem Vorfall gingen die Abgeordneten zurück zum Abgeordnetenhaus (Nationaler Kongress), weiterhin beschützt die Polizei den Zugang zur Generalstaatsanwaltschaft. Titelfoto: Tränengas gegen Abgeordnete