Dominikanische Republik: Polizeiangaben zu den Mördern an deutschem Touristen

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Puerto Plata.- Die Schlagzeilen in der Presse beschäftigen sich weiterhin mit dem Mordfall an einem deutschen Touristen in Puerto Plata. Der Fall wiegt vor allem deshalb so schwer, weil die Provinzhauptstadt und die gesamte Region im Norden der Dominikanischen Republik in der Vergangenheit schwere Zeiten im Tourismus durchmachen musste. Allein zwischen den Jahren 2000 – 2010 nahmen die ankommenden Flüge am Flughafen Gregorio Luperon um 50% ab. Es war viel Arbeit und Werbung notwendig, um diese Zone wieder touristisch zu beleben.

Vor allem auch wegen der Kreuzfahrttouristen, welche nun via Amber Cove nach Puerto Plata kommen und die Wirtschaft deutlich ankurbeln, macht man sich große Sorgen wegen der Kriminalität und den gewalttätigen Übergriffen auf Touristen. Der Deutsche Ernst Gunter Haun (76 Jahre) wurde vor den Augen seiner Frau Marion Rosi Haun (70 Jahre) erschossen. Nur einen Tag später gab es Raubüberfälle an einem US-Touristen und an einer Kanadierin.

Die Polizei gab nun einen ersten Bericht zum Mordfall Haun. Die beiden Täter wurden identifiziert als Kelvn Brito Lopez (auch Calvin Kleiny oder „El Deportado“ genannt) sowie Dauris Manuel Felipe (alias Daga). Kelvin Brito Lopez wurde beim Versuch der Festnahme von der Polizei durch verschiedene Schusswunden verletzt, verstarb bei den Erste Hilfe Maßnahmen im öffentlichen Hospital Ricardo Limardo.

„Daga“ ist weiterhin flüchtig. Die Polizei konnte anhand von Videoaufzeichnungen aus Sicherheitskameras, welche nahe des Tatortes installiert waren, die Täter identifizieren. Brito Lopez und Felipe hatten sich dem Deutschen mit einer Pasola genähert und versuchten dem Touristen eine 14 karätige Goldkette vom Hals zu reißen. Der Urlauber widersetzte sich jedoch dem Angriff und wurde daraufhin mit drei Schüssen verletzt. Ein Steckschuss in der linken Brusthälfte war tödlich.

Nach Auswertung der Filmaufnahmen nahm die Polizei die Verfolgung der Täter auf. Gegen 18.30 Uhr entdeckte man Brito Lopez, gemeinsam mit anderen Personen, an seinem Wohnsitz im Barrio Villa Progresso, Calle 5. Als Brito Lopez die Polizeiagenten wahr nahm, schoss er auf die Polizisten, diese erwiderten den Schusswechsel und trafen Brito Lopez. Gegen 23.30 Uhr starb der Deportierte im Hospital.

Brito Lopez hatte eine Pistole der Marke Browning, 9mm. Im Magazin befanden sich noch drei Kugeln, es wird nun untersucht ob dies auch die Tatwaffe war die bei der Ermordung des Deutschen verwendet wurde.

Mit diesen Fakten ist nun auch geklärt dass Brito Lopez keinesfalls ein Unschuldslamm war. Freunde und Familie hatten ja betont es sei eine Hinrichtung durch die Polizei gewesen, der junge Mann habe eine seriöse Arbeit gehabt und mit Tätowierungen und dem Verkauf von Kunsthandwerk in der Playa Dorada seinen Lebensunterhalt verdient. Der Mann war aber zuvor bereits wegen krimineller Vergehen in den USA inhaftiert gewesen und wurde danach in die Dominikanische Republik deportiert.

Der zweite Täter, Dauris Manuel Felipe (alias Daga – der Dolch), ist auf der Flucht und die Polizei fordert ihn auf sich freiwillig zu stellen um weitere Auseinandersetzungen zu vermeiden.

Titelfoto: Fahndungsfoto des Gesuchten „Daga“

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