Dominikanische Republik: Präsident verlangt Betriebsprüfung des Kraftwerks Punta Catalina / „Botellas“ werden abgeschafft

Punta Catalina – Kohlekraftwerk

Santo Domingo.- Antonio Almonte, der neue MInister für Energie und Bergwerke gab bekannt, dass der Präsident der Republik, Luis Abinader, beschlossen hat, eine interantionale Ausschreibung zusammenzurufen, damit das Kraftwerk Punta Catalina einer Betriebsprüfung unterzogen wird. Es geht dabei explizit um die Baukosten des thermoelektrischen Kraftwerks. Dies wurde bekannt gegeben, als der neue Verwalter, Serafin Canario, das Amt vom Vorgänger Jaime Aristy Escuder übernommen hatte. Am 29. Juli hatte Ex-Präsident Danilo Medina noch schnell das Bauwerk eingeweiht. 

Die Ausschreibung dieses Kraftwerks wurde bereits geprüft, politische Kreise hatten den Verdacht geäußert, dass das Projekt überbewertet war. Die beiden Kohlekraftwerke wurden vom Konsortium Odebrecht-Tecnimont-Estrella errichtet, sie liefern insgesamt maximal 752 Megawatt und sollten das Energiedefizit des Landes beheben. Was einst mit 600 Mio. USD als Gesamtkosten angesetzt war, kostete am Ende 2.454 Millionen USD, das Vierfache des ursprünglichen Preises. Diese Praktiken kennt man aus den Zeiten der PLD-Regierung, auch die Projekte Metro I und II kosteten am Ende das 3-4 fache des angesetzten Preises. 

Verwaltungsministerium will „Botellas“ beseitigen

Santo Domingo.- Der Minister der Öffentlichen Verwaltung, Dario Castillo, will die „botellas“ beseitigen. (Anmerkung der Redaktion: Botelllas – Flaschen nennt man die Personen, welche in Gehaltslisten von Behörden geführt werden ohne eine Funktion auszuüben. Diese Praktik ist seit Jahrzehnten in der Dominikanischen Republik etabliert, damit zeigt sich die jeweilige Regierung erkenntlich gegenüber Wahlhelfern. Wer viel in den Wahlkampf investiert hat, der wird später „entlohnt“, Bekannte und Verwandte bekommen dann Posten und Ämter, ohne jedoch in diesen aktiv zu sein. Man bezieht Löhne und Gehälter ohne Gegenleistung.)

Castillo will jeden Beamten überprüfen, jeder Name wird identifiziert und sollte es Personen geben, die keine Funktion ausüben, so werden diese von der Lohnliste entfernt. Es gibt Berichte von Ministerien, demnach sind 40 % der Personen auf den Gehaltslisten nicht anwesend. Wer ungerechtfertigt Geld kassiert hat, soll dieses zurückzahlen.

Ebenso will man 57 Diplomaten überprüfen, Verwaltungsminister Castillo wartet hier auf weitere Informationen vom Auswärtigen Amt, will dann auch hier „ausmisten“. Es ist häufig so, dass Personen auch in einer doppelten Funktion auftreten, aber nur in einer arbeiten. Dies hatte man im Büro OISOE (Oficina de Ingenieros Supervisores de Obras del Estado) festgestellt. Diese Einrichtung will der neue Präsident komplett schließen, neben anderen. 

Weitere Artikel

Translate »