Dominikanische Republik: Santo Domingo zählt zu den teuersten Städten in Lateinamerika

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Santo Domingo.- Insgesamt wurden 22 Hauptstädte Lateinamerikas verglichen. Die Hauptstadt der Dominikanischen Republik, Santo Domingo, kam in diesem Vergleich auf den 5ten Platz und man kann darüber streiten ob dies gerechtfertigt ist. Es ging darum welche Städte die teuersten in dieser lateinamerikanischen Region sind. Als Maßstab nahm man die Tagessätze welche die Vereinten Nationen ihren Funktionären zahlen wenn sie auf Auslandsreisen sind. Diese Spesenliste (DAS – Daily Subsistence Allowance) sieht pro Tag 272 USD vor, wenn UNO-Personal nach Santo Domingo fliegt. Diese Kosten umfassen Übernachtung in einem Hotel und Verpflegung. Caracas führt die Spesenliste an mit 419 USD, gefolgt von Buenos Aires (380 USD), Mexiko Stadt (339 USD) und San Juan (Puerto Rico, 304 USD).

Die Daten wurden erhoben vom multinationalen Unternehmen Baker & Mc Kenzie. Dabei führten die Dominikanische Republik und Peru nochmals, diesmal bei der Mehrwertsteuer. Mit 18% liegen diese beiden Länder vor dem Welt-Durchschnitt von 15% MwSt.

Wie gestalten sich die Lebenshaltungskosten für die eigene Bevölkerung? Bei einer Umfrage aus August 2014, veranlasst von der Banco Central der Dominikanischen Republik unter 2.313 Haushalten ergab, dass 76% der Familien Einkommen von weniger als 8.000 RD$ (160 Euro) haben. Diese Haushalte schaffen es nicht mit ihrem Einkommen über den Monat zu kommen. Bei mittleren Einkommen (8.000 – 18.000 RD$) kommen 68% der Familien nicht bis zum Monatsende mit dem Geld aus. Als Lösung dienen oft Kreditaufnahmen (zu Wucherzinsen bei Agencia de Prestamos), in der Hoffnung, diese mit dem Weihnachtsgeld auszugleichen.

Typisch für die Dominikanische Republik sind bei Kritiken umgehende Rechtfertigungen / Ausreden. Nur zwei Tage dauerte es nach dieser Veröffentlichung der „teuren Stadt Santo Domingo“, da meldet sich der Vizetourismusminister Fausto Fernandez zu Wort. Er meint, dass es keinen Grund gibt sich wegen der Kosten zu erschrecken. Man müsse in Rechnung tragen dass die Dominikanische Republik ein Tourismusziel sei und ein Land welches sich in der Entwicklung befindet.

Laut Fernandez verfügen Dominikaner und Kaufleute über genügend Gewissen um zu wissen dass dieses Land die Zukunft bedeutet und man nach einer gerechten Ausdehnung suchen muss. Es ist nötig das Land als Kompromiss in einen Durchschnitt der Lebenshaltungskosten der Länder zu bringen.

Da kann man sich nur wundern. Inoffiziell kann man die Bewohner von Santo Domingo auf knapp 4 Millionen Bewohner schätzen. Das, was der einstige Ex-Präsident Leonel Fernandez stolz sein „Kleines New York“ nannte können sich bestimmt 90%+ nicht leisten. Mieten von 2.000 – 5.000 USD im Monat in Luxuswohntürmen, Preise von 1 Mio. USD und mehr. Das ist die Welt der Funktionäre und Unternehmer. Was die als Geschäfte haben sieht man wenn Wohnungen beschlagnahmt werden und versteigert werden. Die Shopping Malls und viele andere Einrichtungen. Alles für eine elitäre Oberklasse. Wer Einkommen von 18.000 USD und darunter hat wird weder im Hard Rock Cafe sitzen noch in einem anderen Lokal. Aber es stimmt, man muss sich nicht sorgen. Denn wer 500 RDS als Tagelöhner in der Landwirtschaft verdient (tausende verdienen hier gar unter 6.000 RD$ im Monat), der sorgt sich nicht um 200 RD$ für einen Parkplatz. Diese Sorgen hat man nicht, ebenso wenig ein Auto. Da ist man froh wenn man sich ein Taxi Publico leisten kann.

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