Dominikanische Republik: Seetang belastet erneut die Ostküste

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Punta Cana.- Es wird zur Gewohnheit, dass der Seetang (Braunalgen / Sargassum) in der Sommerzeit die Ostküste und Südostküste der Dominikanischen Republik besucht. Je nach Strömung kann es auch den Süden und Südwesten treffen. Je wärmer das Wasser, desto mehr Braunalgen entstehen. Die Strömung treibt das Sargassum aus dem Atlantik in das Karibische Meer und den Golf von Mexiko.

Es ist nicht nur die braune Masse im Meer oder am Strand, die sich sehr unschön ablagert, vor allem belästigt auch der Geruch die Strandbesucher, wenn die Algen beginnen sich zersetzen. Die Nachteile sind noch vielfältiger: neben der lästigen Arbeit für das Hotelpersonal, welches Tag für Tag versucht die Massen von Seetang zu beseitigen, ist diese Meerespflanze eine Bedrohung für andere maritime Mitbewohner. Im Jahr 2015 war die Algenplage besonders groß, in einer Bucht im Südwesten des Landes starben tausende Fische, der dichte Algenteppich verhinderte einen ausreichenden Sauerstoffaustausch. (siehe unser Bericht aus dem Jahr 2015: http://www.domreptotal.com/dominikanische-republik-raetselhaftes-fischsterben-bei-pedernales/ )

Journalisten von BavaroNews besichtigten am 29.6. 2018 die Strände bei El Cortecito, Arena Gorda, Bibijagua und Los Corales. Der Küstenstreifen war voller Seetang, an einigen Stellen hatten Hotelmitarbeiter kleine Wege freigeräumt um Touristen den Zugang zum Meer zu ermöglichen. Man stellt bereits Vergleiche mit dem Jahr 2015 an, als die Plage besonders schwerwiegend war und Behörden Tonnen von Seetang abgefahren hatten.

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Die Situation betrifft unter anderem die zahlreichen Strandverkäufer. Sie laufen entlang der kilometerlangen Strände, doch die Touristen bleiben diesen wegen der Algen fern. Sie halten sich in den Poolbereichen der Hotels  und Resorts auf, dort haben die Verkäufer keinen Zugang, somit verringert sich ihr Verkauf dramatisch. Trotz der fleißigen Hotelmitarbeiter und auch den Kioskbetreibern am Strand, die Algen kommen immer wieder, man hat bereits die Behörden gebeten, sich an den Reinigungsarbeiten zu beteiligen, um den Strand bestmöglich sauber zu halten.

Das Ministerium für Umwelt und Naturressourcen ist informiert und über die schlimme Lage in der Zone Bavaro – Punta Cana und anderen Teilen des Landes. Man weist darauf hin, dass man keinesfalls die Situation bagatellisieren soll, da der Impact auf den Tourismus und die Ökosysteme enorm sein kann. Die Algenplage bei Bibijagua und Los Corales ist besonders schlimm, hier setzen die Hotels zur Beseitigung der Berge von Seetang besonders schwere Maschinen ein, obwohl diese eigentlich verboten sind. Das Entfernen der Algen mit Baggern trägt dazu bei, dass ebenfalls viel Sand abgetragen wird. Damit trägt man dazu bei, dass die Sandquantität weiter abnimmt, Erosionen begünstigt werden. Aus diesem Grund hatte das Umweltministerium angeordnet, die Algen von Hand abzutragen, den Seetang vom Sand zu befreien. Zur Einsammlung sollen Besen und Rechen verwendet werden, die Algen sollen dann an isolierten Gebieten gelagert werden.

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Ramiro Sanchez Melo, Umwelt-Provinzdirektor, meldet in  diesem Jahr wieder einen starken Anstieg von Braunalgen, verglichen mit dem Vorjahr und 2016. In den kommenden Tagen wollen sich Mitarbeiter des Umweltministeriums mit Vertretern der Hotelvereinigung (ASOLESTE), den Kaufleuten vom Strand und der Gemeindeverwaltung von Veron treffen. Thema ist die Reduzierung der Braunalgen, Sammlungsstrategien zu entwickeln. Vor allem soll der Seetang schnell entfernt werden, bevor die biologische Zersetzung beginnt und die entstehenden Mikroben einen unangenehmen Geruch verbreiten.

Der Geologe Osiris de Leon hat empfohlen, schwimmende Barrieren an der Küste zu installieren, damit der Seetang nicht ans Ufer gespült wird. Mit Barkassen sollen dann die Braunalgen aufgenommen werden. Danach empfiehlt er eine Weiterbehandlung der Algen, diese kann man weiterverarbeiten für vielseitige andere Projekte. Ein Recycling der Braunalgen hält der Geologe für äußerst sinnvoll.

Das starke Auftreten der Algen wird gefördert durch die Bedingungen im Karibischen Meer, hier ist der Nährstoffgehalt des Wasser besonders hoch, wodurch sich das Sargassum weiter vermehrt. De Leon fordert die Entwicklung von strukturellen Maßnahmen um das Problem mit den lästigen Algen angehen zu können. Der Geologe empfiehlt eine Zusammenarbeit der Ministerien für Umwelt, Tourismus und Landwirtschaft, da diese von dieser Plage betroffen sind.

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Das Unternehmen Algea Nova ist bisher das Einzige seiner Art, welches mit einer Barkasse in einem kleinen Bereich der Ostküste verschiedenen Hotels seinen Dienst anbietet, die Algen aus dem Wasser aufnimmt die sich vor schwimmenden Barrieren sammeln. (siehe Bericht: http://www.domreptotal.com/dominikanische-republik-punta-cana-reagiert-auf-plastik-und-seetang/ ) Die schwimmenden Barrieren sind sehr kostspielig und werden nur von wenigen Hotels eingesetzt. An einem aufblasbaren Plastikschlauch hängt ein Netz, dieses hat eine Tiefe von ca. 30 Zentimetern, so werden die Algen aufgefangen, gelangen nicht an die Küste. Damit die Schwimmbarriere nicht davon schwimmt, ist sie mit rostfreien Stahlseilen im Boden verankert.

Zur Zeit werden Proben des Seetangs an Laboratorien in Europa und Asien entsendet, dort soll man herausfinden, wozu sich diese Algen am Besten eignen, wenn man sie aufbereiten und nutzen will.

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Aktuelle Satellitenaufnahme. An roten Punkten ist vermehrtes Aufkommen voN Seetang

Sargassum gehört zur Gattung der Makroalgen, der Klasse Algas pardas. Die Farbe ist Braun, kann aber auch Grün bis Tiefschwarz sein. Manche Spezies hat kleine Bläschen, diese lassen die Algen besser im Meer schwimmen und fordern an der Wasseroberfläche die Fotosynthese. Diese Algen haben sehr widerstandsfähige Strukturen, was dazu beiträgt dass sie auch bei starker Strömung nicht verletzt werden. Wenns ich die Algen an Korallenriffen festsetzen, dann bedrohen die das Leben der Korallen.

Aktuelles Video von Bavaro News – Medio Ambiente: https://www.facebook.com/bavaronews/videos/2124131877868648/?hc_ref=ARSQPpAGlLJvqM8ssuRK5ZglAAi_Ej0JEmtAhrd2zUqtnk6IjQBeKG-PolCDGxkubag

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