Dominikanische Republik: Streiks beim Inselnachbarn angekündigt

Haitianische Gewerkschaften wollen gegen Unsicherheit und Entführungen protestieren

Port-au-Prince, 24. Januar – Die haitianischen Gewerkschaften haben für den 1. und 2. Februar zu einem Generalstreik aufgerufen, um gegen die Unsicherheit und Entführungen zu protestieren, die heute alarmierende Zahlen erreichen.

Versammelt im Kollektiv der haitianischen Gewerkschaften für die Einhaltung der Verfassung von 1987, forderten sie von der Regierung eine Entschädigung für die Familien, die Opfer des Klimas der Gewalt sind, welche sich in fast allen Teilen des Landes, insbesondere in der Hauptstadt, ausgebreitet hat.

Ihr Sprecher, Duclos Benissoit, rief auch alle Sektoren des nationalen Lebens auf, Strategien zu formulieren, um die systemische Krise des Landes einzudämmen.

Wichtige Gewerkschaften wie die Nationale Zentrale der haitianischen Arbeiter, in der Textilarbeiter zusammengeschlossen sind, oder das Anwaltskollektiv zur Verteidigung der Menschenrechte unterstützten die Bewegung.

In Haiti verschlechtert sich das Klima der Unsicherheit in den Departement-Hauptstädten, unter denen Port-au-Prince hervorsticht, mit einer hohen Zahl von Morden, Entführungen und Massakern in den Armenvierteln.

In der letzten Woche wurden nicht weniger als 10 Personen zur Erlangung von Lösegeld entführt, darunter die Studentin Géraldine J., die vor ihrer Freilassung am Vortag gefoltert wurde. Ein Lehrer, ein Fahrer und ein Tänzer waren ebenfalls unter den Opfern.

Letzten Dienstag organisierten junge Leute ein Sit-in vor der Residenz des Premierministers, Joseph Jouthe, um die Wiederholung dieser Fälle anzuprangern, die durch die Gleichgültigkeit und Trägheit der Polizeiinstitution verübt werden. Die staatlichen Sicherheitskräfte unterdrückten sie ihrerseits mit Tränengas.

Ebenfalls am Donnerstag veranstalteten Studenten und Fahrer der öffentlichen Verkehrsmittel zwei Proteste in Carrefour, welches sich am südlichen Ausgang der Hauptstadt befindet, um zu fordern, dass die Regierung angesichts der Zunahme dieses Phänomens ihre Verantwortung übernimmt.

Menschenrechtsorganisationen schätzen, dass jeden Tag mindestens vier Menschen entführt werden, obwohl die meisten Fälle den Justizbehörden nicht gemeldet werden.

Wirtschaftskrise, Gewalt und Unruhen führen dazu, dass tagtäglich viele Haitianer ins Nachbarland, die Dominikanische Republik, fliehen.

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