Santo Domingo.- Im Jahr 2012 trat Danilo Medina erstmals als Regierungspräsident der Dominikanischen Republik an. Sein damals oft belächeltes Ziel, 10 Millionen Touristen pro Jahr ab 2022 im Land begrüßen zu können, war auf dem besten Wege realisiert zu werden. Der Tourismussektor wurde zur viel zitierten „Wirtschaftslokomotive“, von Jahr zu Jahr schrieb man neue, historische Rekordzahlen.
2019 kam ein Knick, Ursache war eine Medienkampagne, die weltweit Touristen verängstigte. Die Sicherheit als Urlaubsland wurde in Frage gestellt, man berichtete von meist amerikanischen Touristen, die auf „geheimnisvolle“ Art und Weise in der Dominikanischen Republik ums Leben kamen. Die Beteuerungen der dominikanischen Behörden, dass es sich um normale Todesfälle handele, wurde erst geglaubt, als diese Untersuchungsergebnisse vom FBI bestätigt wurden.
Eine Erholung im Tourismus gibt es jedoch nicht, das neue Jahrzehnt startete langsam, wie bereits vorhergesagt. Jetzt kommt der Ausbruch des Coronavirus hinzu, Stornierungen gibt es bereits und die Zahl der Urlaubsreservierungen ging weltweit deutlich zurück.
In seiner letzten Rede kam Medina auf sein damals ehrgeizig gesetztes Ziel zurück. Für eine Periode von 10 Jahren habe man das Ziel von 10 Millionen Touristen / Jahr vorhergesagt und wenn die Tendenzen anhalten, dann wird dieses Ziel in drei Jahren erreicht, 2023. Damit betrachtet das Staatsoberhaupt, welches am 16. August diesen Jahres sein Amt verlassen muss, als erreicht.
Rein rechnerisch wird das Ziel wohl nicht erfüllt, doch die Erfolge sprechen für sich. 2013 kamen 4,5 Millionen Touristen ins Land, 2019 waren es 7,5 Millionen Reisende, dabei wurden mehr als 1 Million Passagiere von Kreuzfahrten mit berechnet. 2019 wurden durch den Tourismus 7,468 Milliarden USD eingenommen. Zwischen 2013 und 2019 kamen somit rund 45 Millionen Touristen, brachten mehr als 45,7 Milliarden USD ein. Zudem hat die Dominikanische Republik ihre Führungsposition im Tourismus in der Region Karibik / Mittelamerika behaupten können.