Santo Domingo, Miami.- Wie gewohnt, die Meldungen vom Nationalen Hurrikanzentrum der USA und ONAMET, dem Meteorologischen Institut der Dominikanischen Republik. Eines gleich vorweg: Das Sturmgebiet hat sich nicht an die Vorhersagen der letzten Tage gehalten, die Laufbahn hat sich zu Gunsten der DomRep geändert.
Aktuell hat die Windgeschwindigkeit im Zentrum des Tropensturms zugenommen, liegt bei 60 mph / 95 km/h. Er nähert sich den Jungfraueninseln und der Nachbarinsel Puerto Rico, dabei wird er weiter an Kraft zunehmen, kann sich vielleicht noch zu einem Hurrikan entwickeln, so das NHC in Miami. US Präsident Donald Trump hat für Puerto Rico den Notstand ausgerufen. Im Laufe des Tages soll TS Dorian dann nach Erwartung der Meteorologen die Jungfraueninseln und Puerto Rico streifen oder über sie hinweg ziehen.
Mit 20 km/h zieht das Sturmgebiet weiter Nordwestlich, lag am Mittwoch Morgen 95 Kilometer südöstlich von St. Croix. Für Puerto Rico und die Inseln Vieques & Culebra hat das NHC eine Orkanwachsamkeit ausgesprochen, d.h., es besteht die Möglichkeit auf einen Hurrikan.
Für Puerto Rico ist das eine schlimme Situation, 2017 hatten Hurrikan Irma und Maria die Insel nahezu zerstört, Noch heute gibt es mehr als 30.000 Häuser mit nur provisorischer Abdeckung. Noch immer ist für 3,2 Millionen Bewohner die Stromversorgung nicht stabilisiert, es gibt immer wieder Stromausfälle.
Die letzten Berechnungen zu möglichen Laufbahnen des Sturmzentrums
ONAMET hat den Alarm von Saona bis Punta Palenque (San Cristobal) nicht erneuert, allerdings besteht er noch von Saona über Samana bis hin zu Puerto Plata. In den kommenden 24 Stunden ist mit starken Niederschlägen zu rechnen, böigen Winden und einem abnormen Wellengang. Das Wetter wird auch heute wieder heiß werden, 33-36 Grad Celsius werden in vielen Teilen des Landes erreicht. Man sollte sich am Tag nicht dem direkten Sonnenlicht aussetzen, viel Flüssigkeit zu sich nehmen und leichte Sommerkleidung tragen.
Anmerkung der Redaktion: Die Tatsache, dass man rechtzeitig, mindestens 48 Stunden vorher, die Bevölkerung warnt, zeigt einmal mehr, dass man solche Stürme und Orkane ernst nimmt. Sicher hat man Erfahrung und dazu gehört auch, dass man sich durchaus bewusst ist, dass ein Sturm plötzlich und entgegen der Voraussagen seine Laufbahn ändert. Aber zu Gunsten von Hoffnung eine Warnung nicht auszusprechen, ist fahrlässig.
Die Bildung von TD6 zu Tropensturm Erian an der Ostküste der USA hat sicher dazu beigetragen, dass sich TS Dorian früher als vorhergesagt, in NordWest Richtung gedreht hat. Die Tatsache, dass weiterhin ein Alarm gilt, bezieht sich vor allem auf einen starken Wellengang im Atlantischen Ozean, der die Küsten im Nordosten und Norden der DR sicher treffen wird.
Sicher hat man sich hier im Land, vor allem im vertrockneten Nordwesten, nach Regen gesehnt. Nun werden es wohl nur einzelne Schauer sein, verursacht von Wolkenfeldern, die um das Sturmgebiet von Dorian kreisen. Ein freudiges und ein trauriges Auge beobachten nun weiter das Sturmzentrum. Freudig für Touristen, die sich einen Urlaub nur ungern von einem solchen Unwetter, welches oft auch Katastrophen hervorruft, verderben lassen. Traurig aus Sicht der Bauern und Viehwirte, die von Monat zu Monat immer weniger Vieh halten können. Die Weiden vertrocknet, die Brunnen versiegt. Da nimmt man gern einen Sturmschaden in Kauf, Hauptsache, es kommt das dringend benötigte Wasser.