
Vor allem Politiker sprechen gern von Entwicklung und Zukunft, von Wirtschaftswachstum und Verbesserung der Lebensqualität. Wenn dann noch das Tourismusministerium mit seinen traumhaften Werbevideos daher kommt, dann möchte man glauben hier sei das Paradies. Doch wenn man schon biblische Ausdrücke verwendet, dann darf man die Hölle nicht vergessen. Was jedoch die Kirche als Drohung erschaffen hat, haben Politiker in Form von Armut realisiert.
Es gibt sehr viele Menschen in der Dominikanischen Republik welche in Armut oder gar extremer Armut leben. Für Europäer ist so ein Leben kaum vorstellbar. Doch hier im Land gibt es mehr als 40% der Bevölkerung die so leben müssen. Einige Provinzen haben sehr viel Armut, man findet sie im Südwesten des Landes und an der Grenze zu Haiti. Elías Piña ist so eine Provinz. Im Westen der DomRep, direkt an der Grenze zum Nachbarland Haiti gelegen, sind hier die Lebensstandards sehr niedrig.

Die Provinz hat etwas über 63.000 Bewohner und zählt zu den ärmsten Regionen des Landes. 47,7% der Bevölkerung haben hier kein Badezimmer im Haus, es gibt kaum eine Wasserversorgung. Die gute alte Latrine ist da eine „notdürftige“ Lösung. 59,9% der Menschen haben hier auch kein Gas in der Küche, man kocht auf den selbstgemauerten Herden, den Fogons. Dies sind Daten der „Landkarte der Armut der Dominikanischen Republik“. Ein großer Teil der Bevölkerung muss hier auf die grundlegenden Serviceleistungen, wie die Versorgung mit Wasser, verzichten. 15 Mängel zählt man auf der Liste, dazu gehören mangelhafte Strom- und Trinkwasserversorgung, schlechte Zuwege zu den Siedlungen, mangelhafte Transportwege, schlechte Hygienezustände und viele Dinge mehr.

Der allgemeine Bericht des Ministeriums für Wirtschaft, Planung und Entwicklung (MEPyD) hat 2014 festgehalten dass 48,5% der Bewohner keinen Zugang zu Gesundheitsdiensten haben und 54,3% der Erwachsenen Mängel in der Schulbildung haben. 77,1% der Menschen haben hier keine privaten Transportmittel. 66,8% der Bevölkerung haben hier auch nur eine mangelhafte Möblierung, es fehlt an Möbeln und Haushaltsgeräten. 17,5% der Haushalte haben keinen Müllservice und 9,4% nehmen am Schulunterricht nicht teil. In 35,3% der Häuser hat man noch keine festen Bodenbeläge wie Zement oder Fliesen, hier muss gestampftes Erdreich als Untergrund reichen.
29,6% der Häuser haben keinen Zugang zu dem Stromverteilungsnetzwerk und in 17,3% der Häuser gibt es nicht ausreichend Platz für die Familien. 6,7% der Häuser haben feuchte Wände und bei 4,9% der Behausungen ist das Dach undicht.

Diese Zahlen sind eine Scham für die Regierung, das Hinterland wird offensichtlich sehr vernachlässigt bei den Planungen zur Entwicklung des Landes und Verbesserung der Lebensqualität. Dennoch kann man Verbesserungen registrieren, vergleicht man diese Zahlen mit denen aus Umfragen der Jahre 2010 und 2002. Die Regierung meldet eine signifikante Verbesserung in allen Mängelpunkten.So habe man 2002 noch bei 45% der Haushalte keinen Müllservice gehabt und im Vergleich zu jetzt 29,6% hatten damals noch 45% keinen Stromzugang.