Punta Cana.- Kaum eine Meldung sorgte für so viel Aufsehen wie die Meldung zum Thema Baurecht und den Genehmigungen von Hochhäusern an der Ostküste der Dominikanischen Republik. Glaubt man dem Bürgermeister von Verona – Punta Cana, Ramon Ramirez, so war selbst er als 1. Mann in diesem Stadtbezirk von der Meldung überrascht worden. Offensichtlich haben sich hinter den Kulissen die Minister entschieden, die bestehenden Abkommen zum Baurecht aufzuheben und neue Regeln zu beschließen.
Ramirez versichert, dass er keine Informationen erhalten hatte zum Thema Baurecht im Sektorenplan Punta Cana – Bavaro – Macao – Cap Cana. Der Syndikus / Bürgermeister oder auch Stadtbezirksdirektor, war selbst überrascht worden, als man von den Hochhäusern berichtete, die man in Macao und Cap Cana errichten will. Auch Unternehmer der Hotelbranche, welche dem Hotelverband ASONAHORES angehören, wurden von dem Beschluss überrascht. Noch im Jahr 2012 hatte man ein Abkommen mit der Regierung, speziell dem Tourismusministerium und Umweltministerium, geschlossen. Kein Gebäude durfte demnach mehr als 4 Geschosse haben, im Sektor Macao. In Cap Cana gab es Genehmigungen für Bauwerke mit bis zu 5 Etagen. Nach dem neuen Beschluss sind bereits 22 Etagen genehmigt worden, das sind Höhen bis zu 77 Meter! In der dritten Dezemberwoche wurde man durch die Meldung von 17 Genehmigungen für neue Hotelprojekte informiert, Bauwerke mit der vorher genannten Höhe.
Ernesto Veloz, Präsident der Hotelverengung Ost (Asoleste) gab bekannt, dass das Thema noch immer offen ist, man sich bereits mit dem Tourismusminister Francisco Javier Garcia zu einem entspannten Gespräch getroffen habe, um den Fall des neuen Baurechtes zu erörtern. Die Mitglieder sehen keinen Grund die bestehenden Abkommen zu ändern, fühlen sich nun benachteiligt gegenüber den neuen Hotelunternehmen, welche eine deutlich höhere Touristendichte pro Quadratmeter haben. Gleichzeitig weisen die Unternehmer auf die „juristische Sicherheit“ hin, die man ihnen als Investoren immer zugesichert habe. Veloz betont, dass man keinerlei persönliche Probleme mit dem Minister habe, aber Änderungen eines Abkommens sind eine Verletzung des Gesetzes. Genehmigungen von Bautürmen mit einer Höhe von 22 Etagen ist eine eindeutige Verletzung gegen das bestehende Recht, nur 4 -5 geschossig zu bauen.
Die Realität ist, dass nicht alles in der Region Punta Cana glänzt. Es gibt Baugelände, welches zuvor den Familien Morales oder Vicimi gehörte, oder dem Unternehmen Central Romana. Bei Macao gibt es Bauten, die nicht beendet wurden, zu solchen gehört auch das viel gepriesene Luxusprojekt Rock Ki, viel wurde darüber geschrieben, mehr nicht.
Eine Belebung dieser brach liegenden Projekte ist im Interesse der Regierung, man steht unter dem Druck des selbsternannten Regierungszieles, bis zum Jahr 2022 mindestens 10 Millionen Besucher pro Jahr im Land begrüßen zu können.
Wer steckt nun hinter diesen neuen Megaprojekten, die vor allem in die Höhe gehen sollen? Es herrscht Stillschweigen, aber man hört das Eine oder Andere. Die ehemaligen Erbauer des Hard Rock Hotels, das Unternehmen Moon Papa, hat Grundstücke gekauft und will bauen, allerdings nur, wenn man die Baurechte ändert und in die Höhe bauen kann, andernfalls will man nicht investieren, habe kein Interesse. Noch in der ersten Januarwoche wolle man eine Liste der neuen Investoren zu veröffentlichen. Man hat schon gehört, dass es zwar viele Einzelunternehmen gibt, sie aber alle zum Konzern Cap Cana S.A. gehören, eine Konzerngruppe aus dem Trump Imperium.
Bereits 2007 hatte die Familie Hazoury große Pläne mit Donald Trump gehabt um die Region zu beleben. Nu n ist Trump aber Präsident der USA geworden, will sein Amt nicht mit Geschäften in Verbindung bringen. Aus diesem Grund leitet nun Sohn Eric die Geschäfte der Cap Cana S.A.. 2017 war der Trump – Sohn wenige Stunden in Punta Cana, traf sich erneut mit der Familie Hazoury und erneut wurden Pläne gemacht. Kaum 8 Monate nach diesem Treffen gab es Genehmigungen für Bauwerke mit 22 Etagen. Geld regiert die Welt, oder siegt die Vernunft, ein karibisches Ambiente, zumindest nach bisherigem Modell, aufrecht zu erhalten?
Aktueller Stand:
In der Zone Punta Cana, von Uvero Alto bis Juanillo gibt es nach Informationen von Asoleste rund 41.000 Hotelzimmer.
Nach aktueller Lage können nach den Bebauungsplan noch weitere 20.000 Hotelzimmer hinzugefügt werden ohne die Dichte Touristen / Quadratmeter zu übersteigen.
2.000 Hotelzimmer sind aktuell in einer Bauphase in dieser Region.
10.000 Hotelzimmer wurden bei dem letzten Abkommen aus dem Jahr 2012 geplant für den Zeitraum von 10 Jahren.