Santo Domingo.- Die größte Tageszeitung der Dominikanischen Republik hatte in der vergangenen Woche den Eindruck erwecken wollen, dass es keine Überfälle mehr gibt. Seit mehr als einer Woche habe es in der Presse keine Berichte gegeben, auch nicht in sozialen Netzwerken. Doch nicht berichten und Geschehnisse sind zwei Paar Schuhe.
Gestern gab es einen versuchten Überfall auf den Musiker Vakero, man zertrümmerte dabei die Windschutzscheibe seines Fahrzeuges. Zuvor hatte er einen Auftritt im Casa Puerto Rico in La Romana gehabt, dann wollte er nachts Richtung San Pedro de Macoris fahren. Unbekannte bewarfen sein Fahrzeug mit Steinen, einer durchschlug die Frontscheibe, der Sänger erlitt leichte Schnittverletzungen. „Wo ist die Sicherheit auf unseren Straßen“ fragte Vakero, wobei er mit dieser Frage nicht der Einzige in der Dominikanischen Republik ist.
Während der Sänger mit dem Schreck und einem geringen Schaden davon kam, wurde es Ernst für den Direktor der Tageszeitung „El Nacional“. Er war am Freitag mit seiner Frau in der Hauptstadt unterwegs, im angesehenen Stadtteil Gazque, wo sich der Polizeipalast und der Regierungspalast befinden. Sicherheit gibt es deshalb aber auch dort nicht. In einem Stau auf der Calle Rosa Duarte fuhr er am Nachmittag langsam Richtugn Sportclub Naco. Zwischen den Straßen Rodríguez Objío und Pedro Henríquez Ureña fuhr ein Motorradfahrer von rechts an das Fahrzeug heran. Der Mann, der einen Helm trug, bedrohte die Beifahrerin mit einer Pistole und forderte die Herausgabe der Uhr. Mit der Pistole hatte er die Seitenscheibe des Fahrzeuges eingeschlagen, doch die Ehefrau des Zeitungsdirektors gab die Uhr nicht heraus, zum Glück flüchtete der Motorradfahrer.
Zwanzig Minuten später hatte der gleiche Motorradfahrer die Verfolgung wieder aufgenommen, flüchtete jedoch erneut, da die Opfer auf dem Weg zum Polizeikommando in der Av. Ortega und Gasset wahren und sich just im Moment der Annäherung des Räubers in Höhe der Polizeistation befanden.
Offensichtlich muss es schon eine besondere Person treffen, dann berichtet man noch.