Santo Domingo.- In diesem Jahr gab es eine massive Vernichtungsaktion gegen die Dominikanische Republik als Reiseland. Die Sicherheit im Land wurde erheblich in Frage gestellt. Für die Medien reichte die Tatsache, dass einige Touristen im Land während ihres Aufenthaltes verstarben. Die Ermittlungen der dominikanischen Behörden ergaben jedoch natürliche Todesursachen, dies wurde vom FBI bestätigt.
Ohne jegliche Beweise wurden Aussagen der betroffenen Familien ohne Prüfung als wahr angenommen, so kursierte schnell die Meinung, dass viele Touristen sich in Hotels, vornehmlich an Getränken an der Minibar, infizierten. Von geheimnisvollen Killer – Bakterien wurde gesprochen.
Fakt ist: Urlauber sind nicht unsterblich, im Gegenteil, durch Klimaveränderung, dem Verzehr von ungewohnten Speisen und viel Alkohol erhöht sich das Risiko, vornehmlich bei Touristen, welche schon Gesundheitsprobleme hatten. Ohne Erwähnung blieb bei allen Berichten in der Presse, dass wesentlich mehr Urlauber in Mexiko und Costa Rica sterben, woher also nahm man die Begründung, die DomRep als Reiseziel sei unsicher?
Natürlich gibt es Risiken, wie in jedem Reiseland. Diese liegen aber definitiv nicht im Bereich Gesundheit und im Falle der Dominikanischen Republik auch nicht bei Gewaltverbrechen, wie z.B. einem Raubüberfall. Die meisten Urlauber bewegen sich nicht in riskanten Gebieten, sind bei Tagestoruen meist in Gruppen unterwegs. Wo aber liegt die Gefahr? Das Versicherungsunternehmen SOS International erstellt jedes Jahr eine Landkarte, notiert die größten Gefahren je Land.
Dabei unterscheidet man die Risiken in „medizinische Risiken“, „Polizeisicherheit“ und „Verkehrssicherheit“. Nach dieser Landkarte liegt das Risiko, an einer Krankheit in der DomRep zu erleiden, im mittleren Bereich. Bemängelt wird vor allem die Qualität der ärztlichen Dienstleistungen bei Spezialisten und Zahnärzten, man gibt auch ein „Vergiftungsrisiko“ von Lebensmitteln und Flüssigkeiten an. Ebenfalls im mittleren Risikobereich liegen endemische Krankheiten, hierzu zählen z.B. Dengue, Leptospirose und Malaria. Als Vergiftung muss man vor allem von den Verunreinigungen ausgehen, dies betrifft Reisende, welche sich in Hotels aufhalten und dort speisen, kaum. Gefährlicher ist es bei den Frituras (Schnellküchen an der Straße), hier können Infektionen mit Parasiten auftreten.
Ein sehr hohes Risiko gibt es im Straßenverkehr. Dieses ist relativ hoch in lateinamerikanischen Ländern, niedrig ist das Risiko im Straßenverkehr nur in den USA, Kanada, Australien und europäischen Ländern. Das Verkehrsrisiko ist in der Region der Dominikanischen Republik und Venezuela ist am höchsten. Den ersten Platz hält die DomRep mit 25 Todesfällen / 100.000 Bewohner. Solche Werte erreichen sonst nur noch einige afrikanische Länder. (Anmerkung: Aktuell kamen in den vergangenen 72 Stunden 19 Menschen in der Region Cibao bei Verkehrsunfällen und Leben.)
Die Wahrscheinlichkeit, einem kriminellen Verbrechen zum Opfer zu fallen liegt ebenfalls im mittleren Bereich, laut der Versicherungsgesellschaft geht man von einem durchschnittlichen Risiko aus. Ein großes Sicherheitsrisiko herrscht in Mexiko, Nicaragua, Guatemala und einigen Zonen von Kolumbien und Venezuela vor. Sicherer als die DomRep sind folgende Länder: Ecuador, Chile, Surinam, Kuba, Costa Rica, Panama, USA, Kanada.
Die Gefahr durch politische Proteste, ziviler Rebellion oder terroristische Aktivitäten in eine gefährliche Situation zu geraten, wird ebenfalls als durchschnittlich bewertet.
Anmerkungen: Gesundheitsrisiken für Touristen liegen meist im Bereich von Ohrenentzündungen und Scheideninfektionen bei Frauen. Der Grund sind bakterielle Infektionen die man sich meist beim Baden im Pool zuzieht. Hier gibt es auch das Risiko einer Fußpilz-Infektion. Magen- Darmbeschwerden treten ebenfalls häufig auf, dies liegt aber nicht an Hygienemängeln in der Küche, meist sind es die ungewohnten Zubereitungen der Speisen. Viel Fett, viele Säuren (bei Cocktails durch Ananas und anderes, säurehaltiges Obst), eisgekühlte Cocktails mit „crushed Ice“. Dazu kommt der Klimawechsel, wenn Urlauber aus kälteren Regionen anreisen und dann dem tropischen Klima ausgesetzt werden. Zudem vergessen viele, sich nach dem Bad im Pool zu duschen und desinfizieren.
Das Risiko der Gewaltverbrechen ist abhängig vom persönlichen Verhalten der Reisenden. Wer sich an übliche Verhaltensweisen hält, der wird kaum ein Problem in der DR haben. Bei mehr als 7 Millionen Reisenden (2018) ist die Zahl an Übergriffen auf Touristen sehr gering, ganz anders ist es für die Bewohner des Landes. Die Sicherheit in Tourismuszonen und vor allem in Hotelanlagen ist hoch, in Barrios hingegen sehr gering.