Santo Domingo.- Die Dominikanische Republik erlebt seit Jahren einen konstanten Boom im Tourismus, das Wirtschaftswachstum erreicht Bestwerte im regionalen Vergleich von Lateinamerika und der Karibik. Selbst im weltweiten Vergleich kann sich das Land sehen lassen. Leider geht die soziale Schere weiter auseinander. Die Wirtschaft verzeichnet Gewinne, das Volk bleibt arm. 53,8 % der dominikanischen Bevölkerung leben in extremer oder gemäßigter Armut, 60 % des Volkes leben in Gebieten mit Unterversorgung. Hierzu gehören Mängel in der Strom- und Wasserversorgung, unzureichende Wege und mehr. Diese Ergebnisse entstammen aus einer Studie der Weltbank (SIUBEN).
Die Vielzahl dieser armen Menschen verteilen sich auf 5 Provinzen des Landes und gewisse Stadtviertel. So leben 42 % der Armen in Santo Domingo, Nationaler Distrikt, Santiago, San Cristobal und La Vega.
Bei einer Studie der Weltbank aus dem Jahr 2012 kam bereits heraus, dass die Dominikanische Republik einen Bevölkerungsanteil von mehr als 50 % hat der in Armut lebt. 2014 lag die Zahl bei 50,6 %. Die Banco Mundial macht jedoch Unterteilungen. 40,4 % lebten in diesem Jahr in moderater Armut, 10,2 % in extremer Armut. Menschen, welche in dieser Kategorie leben findet man vor allem in den Barrios der großen Städte.
Ein hohes Niveau der Überbelegung findet man vor allem in den ärmlichen Behausungen in Stadtgebieten welche eine sehr niedrige Lebensqualität bieten. Das Problem der Armen in den ländlichen Gebieten ist, dass man hier noch weniger Möglichkeiten findet um Einkommen zu generieren.
Basisleistungen (wie Strom und Wasser) sind sehr bedeutend für die Bewertung der Lebensqualität. Mängel gibt es aber auch bei der Müllabfuhr, der Abwasserentsorgung oder brauchbaren Einrichtungen um ordentlich zu kochen.
In den Ballungszentren der Stadt leben in den Armenvierteln in 38.8 % der Haushalte 4 und mehr Personen pro Schlafzimmer, in ländlichen Gebieten liegt die Belegungszahl nur bei 26,2 % der Haushalte vor.
Nur 83,7 % der Haushalte in den Armutsgebieten werden mit Wasser versorgt, die restlichen 16,3 % müssen sich Wasser aus Kanälen, Bächen oder Flüssen holen. Der Gebrauch dieses Wassers ist mit einem hohen Gesundheitsrisiko verbunden.
Weitere Ergebnisse der von der Weltbank in Auftrag gegebenen Studie:
In der Zeit von 1997 – 2002 gelang es nur 1 % der Bevölkerung, welche in Armut lebte, aus dieser Schicht zu entkommen. Während der Finanzkrise in den Jahren 2002 – 2004 waren 670.000 Menschen gezwungen ihren Lebensmittelbedarf auf das täglich absolut notwendige zu reduzieren. Die Kaufkraft der Dominikaner reduzierte sich um 86 %. Seit 2004 ist die Einkommensungleichheit gestiegen.
Eine zuverlässige Grundversorgung und deren Qualität ist weiterhin schlecht. Viele Haushalte werden nur 3 x pro Woche mit Wasser versorgt, die Stromdefizite sind 10 x höher als in anderen vergleichbaren Ländern Lateinamerikas. Es ist allerdings auch ein Teufelskreis. Zum Zeitpunkt der Finanzkrise im Jahr 2004 zahlten nur 31 % der Haushalte für die Müllabfuhr, 66 % zahlten für die Wasserversorgung und nur 51 % für eine Stromversorgung.
Laut Weltbank ist das geringe Einkommen in der Armenklasse ein Resultat der geringen Arbeitsproduktivität. Viele Kinder und Jugendliche verlassen die Schulen schon in der Grundschulzeit. So erlangen sie keinerlei Qualifikationen um ein Mindestmaß an Job-Fähigkeiten zu erfüllen.