
Mao.- Ein tragischer Unfall, so möchte man bei dieser Nachricht beginnen. Es stimmt leider nicht, denn es ist wohl eher Überheblichkeit, Arroganz oder Amtsmissbrauch. Was ist passiert? Warum berichten wir über einen Unfall mit 1 Toten und einem Schwerverletzten? Zwei Motorradfahrer prallen frontal gegen einen LKW. Solche Unfälle geschehen doch regelmäßig. Dieser Unfall ist jedoch anders.
Victor Alfonso Peralta Martinez (30 Jahre) und sein Bruder Mendivel Peralta Martinez kommen von der Arbeit. Wie viele Dominikaner haben sie ihr eigenes Motorrad und mit diesen sind sie unterwegs. Man fährt nebeneinander, denn man möchte sich unterhalten. Auf der Gegenfahrbahn fahren ein Polizist und ein Soldat Streife in einem LKW, der einem Sonderkommando des Stadtbezirks Amina zugewiesen ist.
Dann passiert das Unglaubliche. Die Uniformierten gehen davon aus dass die beiden Motorradfahrer ein Wettrennen austragen, sie fahren schließlich nebeneinander. Der LKW-Fahrer will das Rennen stoppen, zieht auf die andere Fahrbahn. Victor A. Peralta Martinez prallt frontal gegen den LKW, erleidet ein Schädeltrauma sowie weitere multiple Verletzungen denen er erliegt. Sein Bruder kommt schwerstverletzt in ein Hospital.
Man fragt sich, ob man nicht andere Maßnahmen treffen könnte um Verkehrsteilnehmer zu stoppen. Vor allem weiß ein Jeder der hier im Land aktiv am Straßenverkehr teilnimmt: wenn es einen Unfall mit Todesfolge gibt, dann werden die Unfallbeteiligten erst einmal inhaftiert und verhört. In diesem Falle jedoch wurde auf eine Inhaftierung des LKW-Fahrers verzichtet und auch Ermittlungen werden nicht durchgeführt – so hört man aus der Gemeinde. Einmal mehr steht die Polizei in den Negativ-Schlagzeilen. Polizisten als Einbrecher, als Räuber, als Todesfahrer. Wundert es, wenn die Bevölkerung wenig Respekt zeigt und man sich am besten immer in Distanz von Uniformierten aufhalten sollte.