Santo Domingo- Nach Angaben des Gesundheitsministeriums (MSP) der Dominikanischen Republik sind im Jahr 2018 die Zahl der Alkoholvergiftungen drastisch gestiegen. Gab es im Jahr 2017 324 registrierte Alkoholvergiftungen, so waren es im Folgejahr 811 Fälle (+150 %).
Diese Zahlen veröffentlichte der Cluster de Alcohol vom MSP, in Zusammenarbeit mit den Statistiken des Notfalloperationszentrums (COE). Im Jahr 2018 gab es allein 52 Minderjährige, die mit einer Alkoholvergiftung registriert wurden, sie waren im Alter von 1 – 17 Jahren. Laut einer Mitteilung des MSP sei dies eine alarmierende Zahl und man warnt vor einem exzessiven Alkoholgenuss jetzt in der Weihnachtszeit. Nach den Angaben der Gesundheitsbehörde befanden sich unter den Personen, die wegen einer Alkoholvergiftung behandelt wurden, auch 227 schwangere Frauen, die mit Alkohol oder dem Genuss anderer Drogen das Leben des Fötus riskiert haben.
Nach Angaben des Kinderhospitals Robert Reid Cabral der Konsum von Alkohol und anderen Drogen die Organe des Fötus, vor allem am Herzen, verursachen. Weitere Affekte des Alkoholkonsums: 2018 registrierte man 152 Unfälle in Folge des Alkoholgebrauchs, 1.176 Personen waren dadurch geschädigt (Verletzung / Tod) worden.
Hier die Ergebnisse der letzten Jahre, in Klammern die Zahl der Alkoholvergiftungen: 2014 (214), 2015 (200), 2016 (220) und 2017 (324). Den extremen Anstieg im Jahr 2018 (811) kann man sich nicht erklären. Laut der Gesundheitsbehörde befinden sich vor allem Personen im Alter von 12 bis 25 Jahren in der Falle, von Drogen betroffen zu sein und diese übermäßig konsumieren. Aus diesem Grund fordert man nun die Eltern auf, den Genuss von Alkohol bei Kindern und Jugendlichen nicht nachlässig zu behandeln, sondern an das Gewissen der Betroffenen zu appellieren.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben jedes Jahr mehr als 3 Millionen Personen, meist Männer. Weltweit geht man davon aus, dass 237 Millionen Männer und 46 Millionen Frauen durch Alkohol an geistigen Verwirrungen leiden. Am meisten betroffen sind Männer und Frauen aus Europa (14,8 % und 3,5 %) und Amerika (11.5 % und 5,1 %) mit höherem Einkommen.
Anmerkung zu Alkoholvergiftungen:
Man spricht hier auch von Alkoholintoxikation oder Ethanolvergiftung. Ethanol beeinträchtigt die Gehirnfunktion, ist ein Lebergift und Nervengift. Deshalb kann es zu Atemstillstand / Kreislaufversagen und dem Tod kommen. Man kategorisiert die Alkoholvergiftung in 4 Stadien:
1) Exzitation 0,2 – 2,0 Promille; die Kennzeichen sind Zeichen der Enthemmung, Redseligkeit, eine verlängerte Reaktionszeit und ab 0,8 Promille kann das Gleichgewicht gestört sein, außerdem wird die Sprache undeutlich.
2) Hypnose (2,0 – 2,5 Promille); erste Sprach- und Artikulationsstörungen, Aggressivität kann vorkommen, Sehstörungen, Koordinationsstörungen, verengte Pupillen und Amnesie. Manche Personen müssen erbrechen.
3) Narkose (2,5 – 4,0 Promille); es kommt zu Bewusstlosigkeit, Schockzustand und einer Erweiterung der Pupillen.
4) Asphyxie (über 4,0 Promille); die Pupillen sind geweitet und reaktionslos, man fällt ins Koma, ein Schockzustand kann ein Kreislaufversagen mit Todesfolge nach sich ziehen oder auch zum Atemstillstand mit Todesfolge.
Die Empfindlichkeit auf Alkoholgenuss hängt von verschiedenen Faktoren ab. Körpergewicht, genetische Disposition und Alkoholgewöhnung spielen eine entscheidende Wirkung. So kann der Tod bei einigen Personen schon ab 3 Promille eintreten, hingegen haben viele auch 6 Promille überlebt.
Wenn man diese Definitionen betrachtet, dann weiß Jeder, der in diesem Land lebt, dass die 811 Fälle aus dem Jahr 2018 nur die Spitze eines Eisberges sind. Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher liegen, denn der Alkoholkonsum ist weit verbreitet und der Promillegehalt bei vielen Personen, aufgrund der Gewöhnung, sehr hoch.